
Religion, Colonization and Decolonization in Congo, 1885-1960/Religion, Colonisation Et Dcolonisation Au Congo, 1885-1960
Die Religion in der heutigen Demokratischen Republik Kongo hat viele Gesichter: von den überfüllten Priesterseminaren, den Marienheiligtümern der katholischen Kirche, den islamischen Bruderschaften und der jüdischen Gemeinde in Lubumbashi bis hin zu den "afrikanischen" Kirchen der kongolesischen Diaspora in Brüssel und Paris, den Heilern des Kimbanguismus, dem Televangelismus der boomenden Pfingstkirchen in den Großstädten, den orthodoxen Gemeinden in Kasai und den "unsichtbaren" Mai-Mai-Kriegern in den Brousse von Kivu. Während der Kolonialzeit war die Religion nicht weniger zentral für das Leben der Menschen als heute. Überraschenderweise waren hinter der scheinbar glatten Fassade der eng mit der kaiserlichen Macht verbundenen Missionen auch damals Glaube und Gottesdienst von Vielfalt und Dynamik geprägt und banden den Kongo in breitere afrikanische und globale Bewegungen ein.
Die Beiträge in diesem Buch geben einen Einblick in die facettenreiche Geschichte der Interaktion zwischen Religion und Kolonialisierung. Die Autoren konzentrieren sich auf den institutionellen (einschließlich rechtlichen) politischen Rahmen, untersuchen die komplexe Interaktion zwischen einheimischen und "importierten" nicht-afrikanischen religiösen Überzeugungen und Praktiken und beleuchten die Rolle der Religionen in der Unabhängigkeitsbewegung sowie ihre Reaktion auf die Unabhängigkeit selbst.
Mitwirkende: Piet Clement (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich), Bram Cleys (Vrije Universiteit Brussel), Anne Cornet (Königliches Museum für Zentralafrika, Tervuren), Marie Dunkerley (Universität Exeter), Zana Aziza Etambala (Königliches Museum für Zentralafrika, Tervuren), Anne-Sophie Gijs (Universit Catholique de Louvain), Miguel Bandeira Jer nimo (Universität Coimbra), Emery Kalema Masua (Universität Witwatersrand), Sindani E. Kiangu (Universität Kinshasa), Elisabeth Mudimbe-Boyi (Universität Stanford), Dominic Pistor (Simon Fraser Universität), Jean-Luc Vellut (Katholische Universität Löwen), Vincent Viaene.