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Religion and the Rise of History: Martin Luther and the Cultural Revolution in Germany, 1760-1810
Beschreibung: Als historische Untersuchung und Synthese ist diese Geistesgeschichte die erste Studie, die die idealtypische oder modellbildende Methodik von Otto Hintze (1861-1940) auf das westliche Geschichtsdenken anwendet oder auf das, was R. G. Collingwood "The Idea of History" nannte, denn sie enthält prägnante und nützliche Modelle für die Betrachtung und Lehre der klassischen, christlichen und modernen professionellen Geschichtsschreibung. Religion and the Rise of History ist auch das erste Werk, das darauf hinweist, dass Martin Luther neben seiner bekannten paradoxen, simulären und/oder "zur gleichen Zeit"-Denk- und Sichtweise des Lebens auch an einer zutiefst inkarnatorischen, dynamischen und/oder "in-with-and-under"-Weise festhielt. Diese doppelte Sichtweise und das "lutherische Ethos" beeinflussten Leibniz, Hamann und Herder stark und waren daher von erheblicher Bedeutung für die Entstehung einer ausgesprochen modernen Form des Geschichtsbewusstseins (gemeinhin als "Historismus" bezeichnet) im protestantischen Deutschland. Smiths Aufsatz schlägt eine neue Zeitspanne für das prägende Zeitalter des modernen deutschen Denkens, der Kultur und der Bildung vor: "Die Kulturrevolution in Deutschland". Dieses Zeitalter begann in den frühen 1760er Jahren und kulminierte 1810 mit der Gründung der Universität Berlin, der ersten vollständig "modernen" und "modernisierenden" Universität. Zum anerkannten Zentrum der Geschichtswissenschaft wurde diese Universität jedoch erst durch das Wirken von Leopold von Ranke (1795-1886).
Hier wird gezeigt, wie der junge Ranke seine individualisierende Denk- und Lebensauffassung vor allem von Luther ableitete, wie sein Lebenswerk das beste Beispiel in der abendländischen Literatur für den Aufstieg der Geschichte von der Berufung zum Beruf ist und wie das Dreiergespräch zwischen Troeltsch, Meinecke und Hintze über das Wesen des modernen Geschichtsdenkens von zentraler Bedeutung für die Neuorientierung des abendländischen sozialgeschichtlichen Denkens im zwanzigsten Jahrhundert war. Befürwortungen: "Das Buch von Leonard Smith ist in seinen Ursprüngen und Zielen ein zutiefst pädagogisches Werk. Er befasst sich mit einem zentralen Problem in der Geschichte des deutschen und europäischen Denkens des 18. Jahrhunderts, dem Aufkommen einer neuen, evolutionären Sicht der Geschichte, die als "Historismus" bezeichnet wird. Ermöglicht durch Luthers Inkarnationstheologie, erhielt der Historismus seine erste Formulierung, so Smith, von Leibniz und seinen Nachfolgern und erlangte seinen öffentlichen Platz an der neuen Universität Berlin (gegründet 1810). Dieses Buch ist eine großartige Verbindung klassischer Themen mit neuen und originellen Einsichten. Jeder, der sich für die Entwicklung des europäischen Geschichtsdenkens interessiert, sollte es lesen" --Thomas A. Brady Jr., University of California, Berkeley ""Dieses Buch betritt Neuland, indem es zeigt, wie Martin Luther die philosophischen Pioniere einer neuen, auf dem Studium der Geschichte basierenden Weltanschauung geprägt hat. Ein Lehrbuch für alle, die neugierig auf eine Philosophie der Geschichte sind."" --The Rev. Eric W.
Gritsch, Gettysburg Lutheran Seminary ""Eine weitreichende Geistesgeschichte der Entstehung eines modernen Geschichtsbewusstseins in Deutschland. Smith argumentiert, dass ein lutherisches Ethos dieser Entwicklung besonders förderlich war, da es durch den Gebrauch von Luthers Kleinem Katechismus und Generationen von Pfarrern und Lehrern weitergegeben wurde. Zu den Schlüsselfiguren dieser Weitergabe gehören Leibniz und Hamann, was zu ihrer Blüte bei Ranke und ihrer weiteren Ausarbeitung durch Hintze und Meinecke im 19. und 20. Provokativ und fesselnd" --Dale A. Johnson, Buffington Professor of Church History, Emeritus, Vanderbilt University Über den/die Autor(en): Leonard S. Smith ist emeritierter Professor für Geschichte an der California Lutheran University, Thousand Oaks, Kalifornien.