Religion und Geschlecht: Studien zur Pathologie der religiösen Entwicklung

Bewertung:   (3,8 von 5)

Religion und Geschlecht: Studien zur Pathologie der religiösen Entwicklung (Cohen Chapman)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch ist eine faszinierende und gut recherchierte Studie über die Überschneidungen von Religion und Sexualität, die einen mehrdimensionalen Ansatz verfolgt und Perspektiven aus der Psychologie, Soziologie und Sexologie einbezieht. Es bietet historische Vergleiche, die den Leser dazu anregen, die Entwicklung dieser Themen zu verstehen.

Vorteile:

Faszinierende und gründliche Erforschung von Soziologie und Religion
ausgezeichnete Forschung
mehrdimensionaler Ansatz
aufschlussreiche historische Vergleiche
interessant für alle, die sich für die Psychologie von Sex und Religion interessieren.

Nachteile:

Einige Lücken in der historischen Genauigkeit können mit Annahmen gefüllt werden
es fehlen moderne Kommentare aus verschiedenen Perspektiven, wie Geistliche oder Nicht-Kirchenbesucher
eine Rezension war von jemandem, der das Buch nicht gelesen hat.

(basierend auf 7 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Religion and Sex: Studies in the Pathology of Religious Development

Inhalt des Buches:

Trotz aller Bemühungen um die Anwendung wissenschaftlicher Prinzipien auf religiöse Ideen bleibt noch viel zu tun. Im Allgemeinen hat sich die Wissenschaft mit dem Thema der Religion nur in ihren normaleren und stärker regulierten Formen befasst. Das letzte halbe Jahrhundert hat viele ausführliche und fruchtbare Studien über den Ursprung religiöser Ideen hervorgebracht, während die vergleichende Mythologie eine enge und suggestive Beziehung zwischen Glaubensbekenntnissen und Symbolen aufgezeigt hat, von denen man einst glaubte, sie hätten nichts gemeinsam.

Doch jenseits dieser Forschungsfelder gibt es mindestens ein weiteres, dem bisher nicht die Aufmerksamkeit zuteil wurde, die es eigentlich verdient. Auch wenn der Anthropologe die Bedingungen der primitiven Kultur beschrieben hat, unter denen seiner Meinung nach die religiösen Ideen entstanden sind, und der vergleichende Mythologe die Ähnlichkeiten und Zusammenhänge zwischen weit voneinander entfernten Glaubensbekenntnissen aufgezeigt hat, müssen sich die religiösen Überzeugungen noch dem Test einer wissenschaftlichen Psychologie unterziehen, deren Aufgabe es ist, festzustellen, inwieweit dieselben Prinzipien für alle Phasen des geistigen Lebens gelten, ob sie nun religiös oder nicht religiös sind.

Außerdem gibt es neben dem normalen psychischen Leben des Menschen jenen weiten Grenzbereich, in dem das Normale in das Abnormale übergeht und der gesunde Zustand in einen pathologischen. Dass es eine Physiologie der Religion gibt, ist heute allgemein anerkannt; dass es aber auch eine Pathologie der Religion gibt, ist nicht so allgemein anerkannt. Die vorliegende Arbeit versucht, diesen letzten Aspekt zu betonen. Sie erhebt nicht den Anspruch, mehr als ein Abriss des Themas zu sein - eine Kartenskizze eines Gebiets, das andere vielleicht vollständiger ausfüllen.

Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, können die folgenden Seiten als ein Versuch betrachtet werden, die wissenschaftlichen Prinzipien vollständiger auf die religiösen Überzeugungen anzuwenden. Und es wäre müßig zu hoffen, daß ein solcher Versuch ohne viel feindselige Kritik unternommen werden könnte. Im Zusammenhang mit den meisten anderen Themen wird die Hilfe der Wissenschaft begrüßt; im Zusammenhang mit der Religion wird die Wissenschaft immer noch mehr oder weniger als Eindringling betrachtet, der ein heiliges Thema mit vulgären Tests und unverschämten Untersuchungen entweiht.

Dies muss fast zwangsläufig geschehen, wenn man sich dem Widerstand von Tausenden von Männern gegenübersieht, die dazu erzogen wurden, sich selbst als die autorisierten Vertreter all dessen zu betrachten, was mit Religion zu tun hat, deren Ausbildung sie aber nicht mit einem echten wissenschaftlichen Rüstzeug ausstattet. Es sollte jedoch klar sein, dass eine Haltung der Feindseligkeit gegenüber der Wissenschaft, ob verschleiert oder offen, nicht aufrechterhalten werden kann.

Die bloße Autorität ist in schlechte Zeiten geraten und wird in allen Richtungen in Frage gestellt. Die Abneigung gegen Gedankensysteme, die vor einer Prüfung zurückschrecken, und gegen Schlussfolgerungen, die selbst der strengsten Untersuchung nicht standhalten, wächst. Und wenn die Wissenschaft in dieser Frage wirklich etwas Wertvolles zu sagen hat, kann sie nicht für immer schweigen. Früher oder später wird man ihren Beistand brauchen, und die selbstgewählte Autorität einer Ordnung muss weichen.

Darüber hinaus ist es für die Wissenschaft mit ihrem manchmal erklärten, aber immer implizierten Anspruch, das gesamte Leben zu erfassen, unmöglich, auf ein so großes Gebiet wie das der Religion zu verzichten. Denn es kann kein vernünftiger Zweifel daran bestehen, dass die Religion im Leben der Ethnie eine große Rolle gespielt hat und immer noch spielt. Wie auch immer die Religion beschaffen sein mag, die Wissenschaft ist gezwungen, sich entweder mit ihr zu befassen oder ihre Hauptaufgabe als hoffnungslos einzugestehen.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9781835521090
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Taschenbuch

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)