Bewertung:

Das Buch „Religious Warfare in Europe 1400-1536“ von Norman Housley untersucht die Theorie und Praxis der religiösen Kriegsführung im Spätmittelalter und konzentriert sich dabei nicht nur auf die Militärgeschichte, sondern auch auf die ideologischen Hintergründe und Folgen solcher Konflikte. Housley untersucht, wie religiöse Vorstellungen die Kriegsführung prägten, insbesondere im Zusammenhang mit den Kreuzzügen, der Reformation und dem Türken als Symbol des religiösen Antagonismus.
Vorteile:Das Buch bietet eine gründliche Untersuchung der ideologischen Grundlagen der religiösen Kriegsführung und verbindet historische Ideen mit modernen Konflikten. Es bietet interessante Einblicke in die Komplexität der Kriegsführung als religiöses und politisches Phänomen und beleuchtet die verschiedenen Sichtweisen der Menschen in Bezug auf die Moral und den Zweck des Krieges im Namen der Religion.
Nachteile:Einige Leser werden es vielleicht als einschränkend empfinden, dass der Schwerpunkt des Buches auf der Ideologie und nicht auf militärischen Ereignissen liegt, da es sich nicht eingehend mit konkreten Schlachten und Kampagnen befasst. Darüber hinaus könnten die dichten theologischen und philosophischen Diskussionen nicht alle Leser ansprechen, so dass das Material möglicherweise als schwierig oder esoterisch empfunden wird.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Religious Warfare in Europe 1400-1536
Religiöse Kriege sind ein wiederkehrendes Merkmal der europäischen Geschichte.
In dieser intelligenten und lesenswerten neuen Studie beschreibt und analysiert der renommierte Kreuzzugshistoriker Norman Housley die wichtigsten Ausdrucksformen des Heiligen Krieges in der Zeit von den Hussitenkriegen bis zur ersten Generation der Reformation. Der Kontext war sowohl eine Herausforderung als auch eine Expansion.
Die osmanischen Türken stellten eine noch nie dagewesene äußere Bedrohung für die „christliche Republik“ dar, während abweichende Lehrmeinungen, ständige Kriege zwischen den Staaten und Rebellionen sie von innen heraus aushöhlten. Dies ist ein wichtiger Beitrag sowohl zur Geschichte der Kreuzzüge als auch zur Erforschung der Religionskriege in der frühen Neuzeit. Professor Housley untersucht die Wechselwirkung zwischen Kreuzzug und Religionskrieg im weiteren Sinne und argumentiert, dass die religiöse Gewalt des 16.
und 17. Jahrhunderts organisch war, da sie aus tief verwurzelten Neigungen innerhalb der europäischen Gesellschaft entstand.