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Religious Confession and Evidential Privilege in the 21st Century
Beiträge von:
A. Keith Thompson, Robert Natanek, Patrick Parkinson, Monica Doumit, Mario Ferrante, Mark Hill QC, Christopher Grout, Andreas Henriksen Aarflot, Stephen Farrell, Gregory Zubacz, Giorgio Morelli und Eric Lieberman.
Dieser von den Herausgebern Mark Hill QC und Keith Thompson herausgegebene Band wirft viele Fragen zu den jüngsten Anfechtungen des religiösen Bekenntnisprivilegs auf, sei es durch den Gesetzgeber oder auf andere Weise. Ist die Bekenntnispraxis durch internationale Menschenrechtsinstrumente und nationale Verfassungsnormen geschützt? Ist es für die Gesellschaft von Vorteil, wenn Sünder die Beichte als Mittel zur Reformation ihres Charakters nutzen? Wie entscheiden wir, welche Vertraulichkeiten durch das Gesetz geschützt werden sollten? Werden Kinder und schutzbedürftige Personen besser geschützt, wenn man in die Beichtpraxis eingreift?
Auch wenn diese Fragen hier nicht alle beantwortet werden, so ermöglichen die unterschiedlichen Kontexte in den USA, Europa und Australien doch umfassendere vergleichende Einblicke, die nicht immer innerhalb einer einzigen Rechtsordnung betrachtet werden. Während sich das Recht auf religiöse Bekenntnisprivilegien in Ländern mit etablierten Kirchen unterschiedlich entwickelt hat, scheint es, dass die Notwendigkeit, anderen Religionen entgegenzukommen, zu einer größeren Toleranz gegenüber verschiedenen Glaubensrichtungen und Praktiken geführt hat. Es gibt hier auch einige Überraschungen - darunter der konfessionelle Charakter der Auditing-Praxis in Scientology und die Tatsache, dass es bis vor kurzem in Norwegen und Schweden eine Straftat war, wenn ein religiöser Geistlicher Vertraulichkeiten preisgab.
Wie der ehemalige Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, im Vorwort sagt, kann keine Glaubensgemeinschaft ohne ein Fundament des Vertrauens bestehen. Dieses Band wird erschüttert, wenn religiöse Autoritäten das Vertrauen missbrauchen, z. B. durch körperlichen oder seelischen Missbrauch, aber die Beichte setzt voraus, dass das Vertrauen gewahrt bleibt, damit das Sakrament der Buße sinnvoll ist. Dieser Band soll die Diskussion anregen und zu einem tieferen Verständnis dieses verworrenen und dringenden Themas beitragen.