
Religious Television and Pious Authority in Pakistan
In Pakistan haben sich religiöse Talkshows nach den Reformen zur Liberalisierung der Medien im Jahr 2002 zu einem beliebten Fernsehgenre entwickelt.
Seitdem sind diese Sendungen zu wichtigen Plattformen geworden, auf denen Ideen über den Islam und religiöse Autorität in Pakistan entwickelt und diskutiert werden. In Religiöses Fernsehen und religiöse Autorität in Pakistan zeigt Taha Kazi, wie diese Talkshows Veränderungen in Macht, Glauben und Praxis vermitteln.
Sie zeigt auch die Opfer und Kompromisse auf, zu denen sich die Religionsgelehrten gezwungen sehen, um ihre Präsenz im Fernsehen zu gewährleisten. Diese Gelehrten mit unterschiedlichem Lehr- und Bildungshintergrund - darunter auch Gelehrte mit Madrasa-Ausbildung und autodidaktische Prominentenprediger - erhalten Sendezeit, um über die Authentizität und die zeitgenössische Anwendung islamischer Konzepte und Praktiken zu debattieren und religiöse Erlasse zu erlassen. Als Reaktion darauf dürfen die Zuschauer manchmal live Fragen stellen.
Kazi behauptet, dass diese Debatten die Zuschauer dazu anregen, den Status wissenschaftlicher Erlasse neu zu bewerten, wodurch die religiöse Autorität fragmentiert wird. Religiöses Fernsehen und religiöse Autorität in Pakistan untersucht, wie sich Programmentscheidungen unbeabsichtigt auf die Auseinandersetzung des Zuschauers mit dem Islam auswirken, und geht dabei über die erweckliche Wirkung religiöser Medien hinaus, indem sie die Bedeutung religiöser Talkshows bei der Erschütterung von Glaubenserwartungen hervorhebt.