
Religious Resurgence in Southeast Asia: Islam, Christianity, and Buddhism
In den letzten Jahrzehnten hat Südostasien einen beispiellosen Aufschwung religiöser Praktiken, Rituale, Assoziationen und Observanzen erlebt, der ein Jahrhundert lang den Prognosen von Säkularisierungs- und Modernisierungstheoretikern über die immanente Privatisierung und den Niedergang der Religion trotzte. Auf den Philippinen kam es zu einer dramatischen Bekehrung zum evangelikalen und pfingstlichen Christentum, die später einige Gruppen philippinischer Katholiken dazu veranlasste, eine quasi pfingstliche Umbenennung vorzunehmen, d. h. eine pfingstlich inspirierte Bewegung, die offiziell katholisch ist, wie z. B. El Shaddai, die etwa 10 Millionen Anhänger hat und damit die weltweit größte charismatische katholische Organisation ist.
In den Ländern des Theravada-Buddhismus in Myanmar und Thailand ist in der letzten Generation eine stetige Zunahme der Laienfrömmigkeit zu beobachten, aber auch eine Zunahme des militanten Buddhismus, wie z. B. die von Mönchen angeführten 969 anti-muslimischen buddhistischen Bewegungen. Ein religiöses Wiederaufleben findet auch innerhalb des Islam statt. Indonesien, Malaysia und die Region Mindanao im Süden der Philippinen haben eine dramatische religiöse Wiederbelebung erlebt, die durch den Aufstieg des Islamismus, des makrokosmisch orientierten Islam und der transnationalen religiösen Bewegungen gekennzeichnet ist. Dieses Buch befasst sich mit diesen Themen.
Das Buch ist eine vergleichende Studie über religiöses Wiederaufleben und öffentliche Religion im heutigen Südostasien. Es untersucht die sozio-historischen Wurzeln des gegenwärtigen religiösen Booms, die Verbindungen zwischen dem religiösen Wiederaufleben und kommunalen Konflikten sowie die Herausforderungen, denen sich religiöse und säkulare Akteure im Kampf um den Aufbau ziviler demokratischer Ideale gegenübersehen, die interreligiöse Toleranz, Frieden, Harmonie, Freiheit und Bürgerrechte für ethnoreligiöse Minderheiten garantieren.