Bewertung:

Kaplans Buch untersucht die Auswirkungen der Theorie des mimetischen Begehrens von René Girard auf die christliche Apologetik. Es bietet eine Einführung in Girards Ideen und befasst sich mit der Beziehung zwischen Glaube und Vernunft, der Theologie der Offenbarung und der Religionskritik. Das übergreifende Thema ist die Notwendigkeit der Bekehrung in der Apologetik, wobei die erfahrungsmäßige und verkörperte Natur des Glaubens betont wird.
Vorteile:Das Buch bietet eine übersichtliche und auf ein Minimum an Fachjargon beschränkte Einführung in Girards Denken, die auch Lesern ohne theologisches Spezialwissen zugänglich ist. Es verknüpft Girards anthropologische Erkenntnisse effektiv mit der christlichen Apologetik und bietet so wertvolle Werkzeuge für die Auseinandersetzung mit zeitgenössischen kulturellen Fragen. Die Konzentration auf die Bekehrung als Kernelement der Apologetik ist eine überzeugende Perspektive.
Nachteile:Das Buch versucht nicht, die Kluft zwischen Glaube und Vernunft oder zwischen den Weltreligionen vollständig zu überbrücken, was einige Leser auf der Suche nach schlüssigeren Lösungen zurücklassen könnte. Darüber hinaus werden Girards Ideen zwar klar dargestellt, aber ein Leser, der mit seinem Werk nicht vertraut ist, muss sich möglicherweise mit den vorgestellten grundlegenden Konzepten auseinandersetzen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Ren Girard, Unlikely Apologist: Mimetic Theory and Fundamental Theology
Seit den späten 1970er Jahren haben Theologen versucht, die mimetische Theorie in verschiedene Bereiche der Theologie zu integrieren, doch in einigen theologischen Lagern besteht weiterhin ein Misstrauen gegenüber der mimetischen Theorie. In Rene Girard, Unwahrscheinlicher Apologet: Mimetic Theory and Fundamental Theology bringt Grant Kaplan die mimetische Theorie mit der Theologie ins Gespräch, um die Relevanz der mimetischen Theorie für die Disziplin der Fundamentaltheologie zu erhellen und das Werk von Rene Girard in einem theologischen Rahmen zu verstehen.
Kaplan konzentriert sich nicht auf die Christologie oder die Sühnetheorie als Ort der Interaktion zwischen Girard und der Theologie, sondern auf die apologetische Qualität der mimetischen Theorie und die Auswirkungen der mimetischen Theorie auf die Fundamentaltheologie, die Unterdisziplin, die an die Stelle der Apologetik trat. Sein Buch untersucht die Beziehung zwischen Girard und der Fundamentaltheologie in mehreren Punkten. Zum einen versteht er die mimetische Theorie als ein heuristisches Instrument, das es ermöglicht, theologische Narrative und Positionen verständlicher zu machen und dadurch die Theologie überzeugender zu gestalten.
Auf einer anderen Ebene zeigt Kaplan, wie die mimetische Theorie im Dialog mit bestimmten Theologen die theologische Diskussion in Bereichen vorantreiben kann, in denen die mimetische Theorie bisher nur selten herangezogen wurde. Auf dieser Ebene führt das Buch einen Dialog mit der Theologie, der sowohl frühere theologische Bemühungen aufgreift als auch zeigt, wie die mimetische Theorie wertvolle Dimensionen in Fragen der Fundamentaltheologie einbringt.