
Revolutionary Aftereffects: Material, Social, and Cultural Legacies of 1917 in Russia Today
Dreißig Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist die Revolution von 1917 immer noch präsent: nicht nur, weil die Russen nach wie vor geteilter Meinung darüber sind, ob die Revolution gewaltsam oder unvermeidlich kam und ob sie ein kolossal tragisches oder kolossal generatives Ereignis war, sondern auch, weil ihre sozialen, kulturellen, wissenschaftlichen und sogar moralischen Rückstände in Putins Russland allgegenwärtig sind.
Revolutionary Aftereffects untersucht die Art und Weise, wie in Russland an 1917 erinnert wurde und wird. Obwohl das postsowjetische Russland seinen vollständigen Bruch mit der Vergangenheit betont, untersucht diese Studie über das Gedenken und das Erbe von 1917 eine grundlegende Kontinuität, die sich hinter dem scheinbaren Diskurs der Diskontinuität im postsozialistischen Russland verbirgt.
Die Autorinnen und Autoren geben Einblicke in den anhaltenden Nachhall der Revolution aus verschiedenen disziplinären Perspektiven, darunter Geschichts- und Literaturwissenschaften sowie Kulturerbeforschung, Anthropologie, Geografie und Soziologie. Gemeinsam zeigen diese Aufsätze den sich wandelnden Charakter der Erinnerung an die Revolution in der Sowjetunion und im postsowjetischen Russland sowie die Ambivalenzen und Widersprüche innerhalb dieser Erzählungen.