Bewertung:

Das Buch „Revolutionary Networks“ bietet eine detaillierte historische Darstellung der Entstehung amerikanischer Zeitungen im späten 18. Jahrhundert und konzentriert sich dabei auf das komplexe Zusammenspiel zwischen dem Druckgewerbe, der Besteuerung und der Idee einer „freien Presse“ inmitten der politischen Landschaft der damaligen Zeit.
Vorteile:Das sorgfältig dokumentierte Buch bietet ein tiefes Verständnis für die Ursprünge des Konzepts der freien Presse und gibt Einblicke in die Rolle der Zeitungen während der Amerikanischen Revolution und der frühen Gründung der Vereinigten Staaten.
Nachteile:Das Buch eignet sich nicht für die gelegentliche Lektüre; es ist eher akademisch ausgerichtet und spricht daher möglicherweise nicht alle Leser an.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Revolutionary Networks: The Business and Politics of Printing the News, 1763-1789
Während der Amerikanischen Revolution spielten Druckerzeugnisse wie Zeitungen, Pamphlete, Almanache und Breitseiten eine entscheidende Rolle als Forum für die öffentliche Debatte. In Revolutionary Networks argumentiert Joseph M. Adelman, dass Drucker - Handwerker, die sich unter die Elite mischten, aber in einem handwerklichen Beruf arbeiteten - ihre kommerziellen und politischen Verbindungen nutzten, um die politische Ideologie der Revolution und die Mobilisierung der Massen direkt zu beeinflussen. Adelman begibt sich in die Druckereien des kolonialen Amerikas, um zu untersuchen, wie diese Dokumente hergestellt wurden, und zeigt, wie die Drucker ihre eigenen politischen Überzeugungen und Interessen mit den kommerziellen Interessen ihrer Unternehmen, den Gepflogenheiten des Druckgewerbes und der vorherrschenden Stimmung in ihren Gemeinden in Einklang brachten.
Adelman beschreibt, wie diese Arbeiter mündliche und handschriftliche Kompositionen in gedruckte Werke verpackten, durch die politische Nachrichten und Meinungen verbreitet wurden. Anhand einer Datenbank mit 756 Druckern, die während der Revolutionszeit aktiv waren, sowie einer umfangreichen Sammlung von Archivmaterial und gedruckten Quellen untersucht Adelman die redaktionellen Strategien der Drucker. Er geht chronologisch durch die Zeit der Amerikanischen Revolution und der Nachkriegszeit, beschreibt die Entwicklung der Druckernetzwerke und erklärt, wie sie zur Entstehung der Revolution und der neuen Nation beitrugen.
Indem er die wichtige und verflochtene Rolle kommerzieller und politischer Interessen bei der Entwicklung der revolutionären Rhetorik hervorhebt, verändert dieses Buch unser Verständnis der Amerikanischen Revolution grundlegend. Drucker, so argumentiert Adelman, spielten eine wichtige Rolle als Vermittler, die bestimmten, welche Rhetorik verstärkt und wo sie verbreitet werden sollte. Revolutionary Networks bietet eine einzigartige Perspektive auf die Amerikanische Revolution und die frühe amerikanische Druckkultur und zeigt, wie diese Männer und Frauen den politischen Umbruch durch eine kommerzielle Brille betrachtet haben.