Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Richmond's Priests and Prophets: Race, Religion, and Social Change in the Civil Rights Era
Untersucht die Art und Weise, wie weiße christliche Führer in Richmond, Virginia, die wechselnden rechtlichen und politischen Kämpfe um die Aufhebung der Rassentrennung meisterten, während die Mitglieder ihrer Gemeinden mit ihrem eigenen Verständnis einer segregierten Gesellschaft kämpften
Douglas E. Thompsons Richmond's Priests and Prophets: Ethnie, Religion und sozialer Wandel in der Ära der Bürgerrechte ist eine fesselnde Studie über den Einfluss religiöser Führer auf die politische Entwicklung von Richmond, Virginia, während der Zeit der Rassentrennung. Thompson untersucht diese Stadt als Ausgangspunkt für die Kämpfe weißer Christen mit der Rassentrennung in den 1950er Jahren und analysiert die internen Spannungen zwischen Geistlichen, den Mitgliedern ihrer Kirchen und einer sich verändernden Welt.
In der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts wurden weiße Christen im amerikanischen Süden immer wieder durch neue Ideen und soziale Kriterien herausgefordert. Die demografischen Strukturen in den Stadtvierteln veränderten sich, die öffentlichen Schulen begannen sich zu integrieren, und der Einfluss der Geistlichen nahm zu. Obwohl viele Pfarrer den Übergang in eine Gesellschaft ohne Rassentrennung unterstützten, brachte der gesellschaftliche Druck, das Leben entlang der Rassengrenzen zu trennen, die Pfarrer von Richmond auf Kollisionskurs mit den Kräften innerhalb ihrer eigenen Gemeinden. Thompson zeigt, dass weiße religiöse Führer die Rolle von Priestern und Propheten übernahmen, um die Ideale des Christentums in einem komplexen historischen Umfeld zu steuern.
Darüber hinaus argumentiert der Autor, dass die Geschichtsschreibung die weißen christlichen Kirchen bisher nicht mit der nötigen Differenziertheit betrachtet hat, um ihre unterschiedlichen Reaktionen auf die Aufhebung der Rassentrennung zu verstehen. Sein Ansatz zeigt auf, wie die Desegregationsbefürworter versuchten, die Meinung ihrer Gemeinden zu ändern, und macht gleichzeitig deutlich, warum der Wandel so langsam vonstatten ging - und verdeutlicht das tiefgreifende emotionale und intellektuelle Dilemma vieler Südstaatler, deren Weltanschauung grundlegend von Ethnien und Klassenhierarchien geprägt war.