Bewertung:

David Stolls Buch kritisiert die Authentizität von Rigoberta Menchus Aussage und ihre Darstellung des Völkermords in Guatemala und entfacht damit eine Debatte über die Wahrheit in persönlichen Erzählungen. Während die einen Stolls gründliche Recherche und die Wichtigkeit seiner Argumente loben, kritisieren andere seinen Ansatz als parteiisch und als falsche Darstellung von Menchus politischem Aktivismus und des breiteren historischen Kontexts.
Vorteile:⬤ Stolls Arbeit wird als gut recherchiert angesehen und präsentiert wichtige Punkte über die Darstellung von persönlichen Zeugnissen in breiteren Bewegungen.
⬤ Es regt zur Diskussion und zum kritischen Denken über die Erzählungen über den Völkermord in Guatemala an.
⬤ Einige Leser fanden Stolls Buch notwendig, um die Komplexität der Situation in Guatemala zu verstehen.
⬤ Stoll wird dafür kritisiert, dass er sich zu sehr auf die Diskrepanzen in Menchus Erzählung konzentriert und ihre politischen Beiträge herunterspielt.
⬤ Einige Rezensionen weisen darauf hin, dass Stolls Ton vorwurfsvoll und abweisend ist, was seine Argumentation untergräbt.
⬤ Es gibt Bedenken hinsichtlich seiner Methoden und Zuverlässigkeit, da er angeblich die Primärquellen nicht gründlich geprüft hat.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Rigoberta Menchu and the Story of All Poor Guatemalans: New Foreword by Elizabeth Burgos
Rigoberta Mench ist eine lebende Legende, eine junge Frau, die sagte, ihre Odyssee von einem Maya-Indianerdorf ins revolutionäre Exil sei „die Geschichte aller armen Guatemalteken“. Indem sie sich selbst zu einer Frau für alle machte, wurde sie zu einem kraftvollen Symbol für 500 Jahre indigenen Widerstand gegen den Kolonialismus.
Ihr Zeugnis Ich, Rigoberta Mench prangerte die Gräueltaten der guatemaltekischen Armee an und brachte ihr 1992 den Friedensnobelpreis ein. Doch ihre Geschichte war nicht der Augenzeugenbericht, den sie behauptete. In diesem heiß diskutierten Buch, das in wesentlichen Punkten von der New York Times bestätigt wurde, vergleicht David Stoll einen Kulttext mit lokalen Zeugenaussagen aus Rigoberta Menchs Heimatstadt.
Seine Rekonstruktion ihrer Geschichte trifft den Kern der Debatten über politische Korrektheit und Identitätspolitik und bietet eine dramatische Illustration der Wiedergeburt des Heiligen in der postmodernen Akademie. Diese erweiterte Ausgabe enthält ein neues Vorwort von Elizabeth Burgos, der Herausgeberin von I, Rigoberta Mench, sowie ein neues Nachwort von Stoll, der Rigoberta Menchs jüngste Kandidatur für die guatemaltekische Präsidentschaft erörtert und auf die vielen Kontroversen und Debatten eingeht, die seit der Erstveröffentlichung des Buches aufgekommen sind.