
Robert Rauschenberg and Surrealism: Art, 'Sensibility' and War
Die Kunst von Robert Rauschenberg (1925-2008) wird in der Regel als sehr verschieden von der surrealistischen Kunst angesehen, während der Künstler selbst dem Surrealismus gegenüber eine gewisse Feindseligkeit zeigte.
Dennoch wurde Rauschenberg von den Surrealisten sehr positiv aufgenommen, vor allem in der Zeit von 1959-69. Angesichts von Rauschenbergs Bekenntnissen zu seinem eigenen „Literalismus“ und seinem Beharren auf seiner Kunst als „Tatsachen“ sammelt dieses Buch großzügige Belege für die poetische, metaphorische, anspielende, assoziative und konnotative Dimension seines Oeuvres, wie sie von den Surrealisten erkannt wurde, und extrapoliert auf dieser Grundlage neue Lesarten von Schlüsselwerken.
Indem Rauschenbergs Kunst vor dem Hintergrund der Ausweitung des kulturellen Einflusses der Vereinigten Staaten in Europa in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und der zunehmend politisierten Aktivitäten der Surrealisten in der Ära des algerischen Unabhängigkeitskrieges (1954-62) betrachtet wird, zeigt Robert Rauschenberg und der Surrealismus, wie die poetische Inferenz des Werks des Künstlers in Richtung politischer Interpretation gelenkt wurde. Auf diese Weise wird Rauschenbergs Kunst hier durch den Surrealismus neu wahrgenommen, während der Surrealismus vor dem Hintergrund der Kunstkritik und -geschichte der 1960er Jahre neu verstanden wird.