Bewertung:

Das Buch „Rock ‚n‘ Film“ bietet eine tiefgreifende Analyse der Verflechtung von Rockmusik und Film in der Mitte des 20. Jahrhunderts und zeigt die kulturelle Bedeutung und Entwicklung ihrer Beziehung auf. Es bietet Einblicke in die Auswirkungen der rassischen Dynamik innerhalb dieser Verflechtung.
Vorteile:⬤ Äußerst aufschlussreiche und umfassende Analyse der Beziehung zwischen Rockmusik und Film
⬤ gut strukturiert und angenehm zu lesen
⬤ geht auf kulturelle und rassische Entwicklungen ein
⬤ bietet eine chronologische Erkundung bedeutender Filme und Musik
⬤ empfehlenswert für alle, die sich für Kulturgeschichte interessieren.
Einige könnten die Thematik als zu nischenhaft oder spezifisch empfinden; für diejenigen, die sich nicht intensiv für die Geschichte des Rock und des Films interessieren, könnte sie überwältigend sein.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Rock 'n' Film: Cinema's Dance with Popular Music
Zwei Jahrzehnte lang, ab Mitte der 1950er Jahre, spielte die bi-rassische Populärmusik eine grundlegende Rolle in den progressiven sozialen Bewegungen auf beiden Seiten des Atlantiks. In Rock 'N' Film wird untersucht, wie das widersprüchliche Potenzial der Musik in verschiedenen Arten von Filmen reproduziert wurde, darunter große Studioproduktionen, Exploitation-Projekte kleinerer Studios, unabhängige Dokumentarfilme und die Avantgarde.
Dazu gehören Rock Around the Clock und andere Jukebox-Musicals der 1950er Jahre; die Filme, die Elvis vor seiner Einberufung drehte, insbesondere King Creole, sowie die formelhaften Komödien, in denen Hollywood sein Genie in den 1960er Jahren missbrauchte; frühe Dokumentarfilme wie The T. A. M. I. Show, die James Brown und die Rolling Stones als Kern einer schwarz-weißen, US-amerikanisch-britischen kulturellen Gemeinsamkeit darstellten; A Hard Day's Night, der die britische Invasion markierte; Dont Look Back, Monterey Pop, Woodstock und andere Direct Cinema-Dokumentarfilme über die Musik der Gegenkultur; und Avantgarde-Filme über die Rolling Stones von Jean-Luc Godard, Kenneth Anger und Robert Frank.
Nach der Jahrtausendwende, vor allem in Gimme Shelter, in dem die Stones als Mitwisser des Mordes an einem jungen Schwarzen durch die Hells Angels auftraten, kehrten die Musik der 1960er Jahre - und die Filme darüber - zu getrennten schwarzen und weißen Traditionen zurück, die auf Soul bzw. Country basierten. So entstanden einerseits Blaxploitation und Lady Sings the Blues, andererseits bigotte Darstellungen der Südstaatenkultur in Nashville. Beide Filme, die mit dem Tod ihrer Stars endeten, implizierten, dass der Rock 'n' Roll gestorben sei oder sogar, wie David Bowie verkündete, dass er Selbstmord begangen habe. Doch in seinem Dokumentarfilm über Bowie, Ziggy Stardust and the Spiders from Mars, hat D. A. Pennebaker die Gemeinschaft von Musikern und Fans im Glam Rock triumphierend wiederbelebt.
Bei der Analyse dieser Geschichte adaptiert David E. James die Methodik der Geschichte des klassischen Filmmusicals, um zu zeigen, wie der Rock 'n' Roll-Film dieses sowohl verdrängt als auch neu geschaffen hat.