
Role Playing in Psychotherapy
Rollenspiele sind die naturalistischste Form der Psychotherapie. In der Sicherheit und Privatsphäre eines Büros leiten Psychiater und Psychologen ihre Patienten zu einer kompetenteren Lebensweise an und helfen ihnen zu sehen, wie sie sich verhalten.
Das Rollenspiel, das von den Therapeuten auch zu diagnostischen Zwecken eingesetzt wird, ist ein einzigartiges Verfahren, um die Patienten sich selbst in Aktion erleben zu lassen, und hilft ihnen, die im Gespräch gewonnenen Einsichten zu verfestigen und konkret zu verarbeiten. Aus der Sicht des Patienten hat die Psychotherapie zwei Hauptaspekte: die Persönlichkeit des Therapeuten, d. h.
seine Haltung gegenüber dem Patienten und sein Verständnis, und die vom Therapeuten angewandten Verfahren, d.
h. die Art und Weise, wie er die Therapie durchführt.
Der Therapeut sieht die Psychotherapie als einen Prozess, der dem Patienten hilft, sich selbst zu verstehen, seine Einstellungen und sein Anspruchsniveau zu verändern und neue Verhaltensweisen zu entwickeln. Es handelt sich um einen Veränderungsprozess in dem Sinne, dass alte Konzepte aufgegeben, neue Verallgemeinerungen gefunden und neue Verhaltensmuster für eine aktuelle Generation erlernt werden. Rollenspiele als psychotherapeutische Technik werden nicht so gut verstanden, wie sie es verdienen.
Der Glaube, dass Rollenspiele eine exotische Methode sind, die den Anwender an eine bestimmte Denkschule bindet, dass sie nur in der Gruppentherapie eingesetzt werden oder dass sie schwer zu erlernen sind, sind weit verbreitete Irrtümer. Dieses Buch vermittelt ein klares Bild des therapeutischen Rollenspiels und erklärt, wie und zu welchem Zweck es eingesetzt wird. Der Autor begründet den Wert des Rollenspiels und gibt Beispiele für seine Anwendung.