Bewertung:

Das Buch bietet einen gut recherchierten und unvoreingenommenen Überblick über die Kultur der Roma und beleuchtet ihre Geschichte, ihre sozialen Bräuche und ihre Kämpfe. Während viele es informativ und respektvoll finden, äußern einige Rezensenten ihre Enttäuschung über das Fehlen traditioneller Praktiken und merken an, dass der Text eher akademisch als ansprechend für Gelegenheitsleser ist.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert
⬤ unvoreingenommene Darstellung des Volkes der Roma
⬤ informativer Überblick über ihre Kultur, Geschichte und Kämpfe
⬤ stellt verschiedene Theorien über ihre Ursprünge vor
⬤ hebt sowohl Diskriminierung als auch Widerstandsfähigkeit hervor
⬤ wird von denjenigen geschätzt, die die Kultur der Roma tiefgehend verstehen wollen.
⬤ Einige Leser wünschten sich einen stärkeren Fokus auf traditionelle Praktiken
⬤ wird als Soziologie-Lehrbuch wahrgenommen, was Gelegenheitsleser abschrecken könnte
⬤ der moralisierende Ton des Autors war für einige abschreckend
⬤ ein Rezensent hielt das Buch für überteuert.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Romani Gypsies
„Zigeuner“ leben seit dem Mittelalter unter den Europäern. Dennoch erscheinen die Roma den Menschen im Westen immer noch exotisch, und sie verlassen sich oft auf fiktive Darstellungen, um zu wissen, was sie über dieses unverstandene Volk wissen oder zu wissen glauben. The Romani Gypsies stellt Stereotypen in Frage, die lange Zeit die unwillkommenen Reisebegleiter dieser Gemeinschaft in Europa und der Neuen Welt waren. Yaron Matras bietet einen perspektivischen Bericht darüber, wer die Roma sind, wie sie heute leben und wie sie über Jahrhunderte hinweg überlebt haben.
Als Nachkommen indischer Einwanderer begannen die Roma in den 1300er Jahren als Flüchtlinge des zusammenbrechenden byzantinischen Reiches nach Westeuropa zu ziehen. In den 1500er Jahren hatten sie sich in ganz Europa ausgebreitet, arbeiteten als fahrende Schmiede und Werkzeugmacher, Heiler und Unterhalter und erreichten bald auch den amerikanischen Kontinent. Sie wurden oft als ägyptisch beschrieben - daher der Name Zigeuner -, als Bettler geächtet, als Kriminelle verunglimpft, als Handwerker respektiert und als freie Geister idealisiert. Sie wurden sowohl versklavt als auch beschützt, zur Ansiedlung gezwungen und gewaltsam vertrieben - ein Muster von Manipulation und Verfolgung, das auch in unserer Zeit noch anhält.
Matras stützt sich auf jahrzehntelange Forschung aus erster Hand über das Leben der Roma, um die Organisation der Roma-Gesellschaft, ihre gemeinsame Sprache, Geschichte und Traditionen sowie die Unterschiede zwischen den weit verstreuten Roma-Gruppen zu erklären. Er geht auch auf die gegenwärtigen Dilemmata ein, die mit dem Kampf der Roma um politische Anerkennung in den europäischen Ländern verbunden sind, die abwechselnd entweder ambivalent oder offen feindselig sind.