
Roman Religion in the Danubian Provinces: Space Sacralisation and Religious Communication During the Principate (1st-3rd Century Ad)
Die Donauprovinzen stellen eine der größten Makroeinheiten innerhalb des Römischen Reiches dar und verfügen über ein großes und reiches Erbe an römischen Zeugnissen. Obwohl der Begriff selbst eine moderne Schöpfung des 18.
Jahrhunderts ist, stellt diese Region ein einzigartiges Gebiet dar, in dem die vorherrschenden vorrömischen Kulturen (keltisch, illyrisch, hellenistisch, thrakisch) innerhalb der neuen Verwaltungs-, Wirtschafts- und Kultureinheiten der römischen Städte, Provinzen und außerprovinziellen Netzwerke miteinander verbunden sind. In diesem Buch werden die materiellen Zeugnisse der römischen Religion in den Donauprovinzen anhand einer neuen, paradigmatischen Methodik vorgestellt, die sich nicht nur auf die traditionellen städtischen und provinziellen Einheiten des Römischen Reiches, sondern auf eine neue Raumtaxonomie konzentriert. Die römische Religion und ihre sakralisierten Orte werden in Makro-, Meso- und Mikroräumen eines dynamischen Imperiums vorgestellt, das die römische Religion im 1.
bis 3. Jahrhundert n.
Chr. prägte und eine große Zahl religiöser Glokalisierungen und Aneignungen in Rätien, Noricum, Pannonia Superior, Pannonia Inferior, Moesia Superior, Moesia Inferior und Dakien hervorbrachte. Durch die Kombination der methodischen Ansätze der provinzialrömischen Archäologie und der Religionswissenschaft will diese Arbeit einen Dialog zwischen Disziplinen anregen, die in Mittelosteuropa und darüber hinaus selten zusammen verwendet werden.
Die materiellen Zeugnisse der römischen Religion werden hier als dynamisches Mittel religiöser Kommunikation interpretiert, die durch Makroräume, außerprovinzielle Routen und Handelsnetze, aber auch durch die Entstehung und ständige Dynamik von Kleingruppenreligionen geprägt ist, die in dieser Region durch menschliche und materielle Mobilitäten miteinander verbunden sind. Das Buch wird auch zum ersten Mal eine umfassende Liste der sakralisierten Räume und Gottheiten in den Donauprovinzen präsentieren.