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Ronald Bladen: Sculpture
Ronald Bladen (1918-1988), der vor allem für seine monumentalen Skulpturen bekannt ist, gilt als künstlerischer Wegbereiter von Minimalisten wie Donald Judd, Sol Lewitt und Carl Andre. Doch im Gegensatz zum nüchternen Werk dieser Künstler sind Bladens Skulpturen mit emotionaler Kraft aufgeladen. Sie füllen ganze Räume und drücken nach außen gegen Wände und Decke. Sie thematisieren die Schwerkraft, die Dynamik flächiger Oberflächen, die Wirkung des Maßstabs und die Konfrontation mit dem Betrachter.
Dieses prächtig illustrierte Buch bietet einen umfassenden Überblick über Bladens Karriere: seine bahnbrechenden Werke wie Ohne Titel (Drei Elemente), das in der legendären Primary Structures-Ausstellung des Jüdischen Museums von 1966 hervorstach; seine monumentalen Auftragsarbeiten für den Außenbereich von den späten 1960er bis in die 1980er Jahre; und seine reflektierenden Wandreliefs der 1980er Jahre. Bladens Zeichnungen und Arbeitsmodelle werden ausführlich besprochen, und seine frühe Karriere als Maler wird im Lichte seines späteren bildhauerischen Oeuvres betrachtet. Der Kunsthistoriker Robert S. Mattison stützt sich bei seiner sorgfältigen Analyse von Bladens Kunst nicht nur auf umfangreiche Archivrecherchen, sondern auch auf zahlreiche Interviews mit Bladens Zeitgenossen, darunter Künstlerkollegen wie Bill Jensen, Alex Katz und Dorothea Rockburne.
Darüber hinaus versammelt dieser Band einige der wichtigsten kritischen Essays über Bladen, von Irving Sandler, April Kingsley, Bill Berkson und Naomi Spector. Der vollständige wissenschaftliche Apparat enthält eine illustrierte Chronologie des Lebens und der Karriere des Künstlers.
Heute befinden sich Bladens Werke unter anderem in den Sammlungen des Museum of Modern Art, der National Gallery of Art, des Storm King Art Center und der Staatlichen Museen zu Berlin. Sein Gespür für die Ausdruckskraft von Masse und abstrakter Form beeinflusst weiterhin Bildhauer von Richard Serra bis Ursula von Rydingsvard. Endlich liegt ein Buch vor, das das ganze Ausmaß seines Schaffens aufzeigt und erläutert.