Bewertung:

Das Buch bietet eine lebendige und fesselnde Darstellung von Louise Michel und ihrer Rolle in der Pariser Kommune von 1871, wobei Themen wie Feminismus, soziale Gerechtigkeit und die Teilnahme an revolutionären Bewegungen untersucht werden. Es hebt ihren Mut und ihr Engagement im Kampf für die Unterdrückten hervor.
Vorteile:Der Text ist lebendig und fesselnd geschrieben und vermittelt ein umfassendes Bild des historischen Kontextes. Die Übersetzung und die zusätzlichen Anmerkungen sind gut gelungen und tragen zum besseren Verständnis des Textes bei. Michel wird als starke feministische Figur dargestellt, die ihrer Zeit voraus war und wichtige soziale Fragen ansprach.
Nachteile:In einigen Rezensionen werden keine nennenswerten Nachteile erwähnt, aber es könnte sein, dass es an detaillierter Kritik hinsichtlich der historischen Genauigkeit oder Tiefe mangelt, da der Schwerpunkt in erster Linie auf den inspirierenden Aspekten von Michels Leben und Handeln zu liegen scheint.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Red Virgin: Memoirs of Louise Michel
Louise Michel wurde 1830 unehelich geboren und wurde Lehrerin in Paris. In der Dämmerung des Zweiten Kaiserreichs, während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870 und der Belagerung von Paris war sie an radikalen Aktivitäten beteiligt. Sie war ein führendes Mitglied der revolutionären Gruppen, die Montmarte kontrollierten. Michel wurde zu einer der Anführerinnen des Aufstands während der Pariser Kommune von März bis Mai 1871, und die französischen Anarchisten sahen in ihr eine Märtyrerin und Heilige - die Rote Jungfrau. Nach der Niederschlagung der Kommune durch die Regierung in Versailles im Mai 1871 wurde Michel zur Verbannung nach Neukaledonien verurteilt und kehrte erst nach der Generalamnestie von 1880 nach Frankreich zurück, wo sie großen Beifall und die Unterstützung der arbeitenden Bevölkerung des Landes fand. 1883 wurde Michel während einer Demonstration in Paris erneut verhaftet und zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Nach drei Jahren wurde sie begnadigt und setzte ihre Reden und Schriften fort, obwohl sie den größten Teil ihrer Zeit von 1890 bis zu ihrem Tod 1905 in England im selbstgewählten Exil verbrachte. Während ihrer Haftzeit von 1883 bis 1886 verfasste sie ihre Memoiren, die jetzt in englischer Sprache vorliegen.
Diese Memoiren bieten dem Leser einen Einblick in die nicht-marxistische Linke und geben einen detaillierten Einblick in die Entwicklung des revolutionären Geistes. Die ersten Kapitel behandeln ihre Kindheit, die Entwicklung ihrer revolutionären Gefühle und ihre Ausbildung zur Lehrerin. Der nächste Abschnitt beschreibt ihre Tätigkeit als Lehrerin in der Haute-Marne und in Paris und enthält daher viel Interessantes über das Bildungswesen im Europa des 19. Jahrhunderts. Ihre Kapitel über die Belagerung von Paris, die Kommune und ihren ersten Prozess zeigen diese Ereignisse aus der Sicht einer wichtigen Teilnehmerin. Von besonderem Interesse ist ein Kapitel über die Rechte der Frauen, die Michel als Teil des Strebens nach den Rechten aller Menschen, ob Mann oder Frau, und nicht als gesonderten Kampf betrachtete.
Die Rote Jungfrau: Memoirs of Louise Michel wird sowohl für Wissenschaftler als auch für Studenten der französischen Geschichte des 19. Jahrhunderts und der Frauenforschung von Nutzen sein.