
Red Star Over Iraq: Iraqi Communism Before Saddam
Die jüngsten Ausbrüche sektiererischer und ethnischer Gewalt im Irak haben viele Beobachter dazu veranlasst, die Lebensfähigkeit des Staates selbst in Frage zu stellen. Es wird behauptet, dass die irakische Politik aufgrund der Künstlichkeit des Staates und des Fehlens tief verwurzelter politischer Institutionen dazu verdammt ist, immer wieder in den Primordialismus zurückzufallen.
Politische Parteien seien nur eine Fassade für die Verfolgung ethnisch-sektiererischer Interessen, so das Argument. Die derzeitige Situation ist jedoch größtenteils auf die berüchtigte Herrschaft von Saddam Hussein in den letzten drei Jahrzehnten zurückzuführen, verbunden mit dem Leid der internationalen Sanktionen. Bevor Saddam Hussein Ende der 1970er Jahre an die Macht kam, gab es im irakischen politischen Spektrum eine Vielzahl von politischen Parteien, die sich auf ideologische Plattformen stützten.
Die größte und wohl auch wichtigste dieser Gruppierungen war die Irakische Kommunistische Partei (IKP). Die IKP ist die einzige wirklich konfessionsübergreifende Partei in der irakischen Geschichte, die von allen verschiedenen Gemeinschaften im Irak unterstützt wird.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1934 bekämpfte sie kontinuierlich die verschiedenen an der Macht befindlichen Regime und bemühte sich um die Verbreitung der kommunistischen Ideologie im gesamten Irak. Zeitweise erzielte die Partei dabei beachtliche Erfolge, obwohl sie letztlich nie die Macht ergreifen konnte.
Roter Stern über dem Irak analysiert die Irrungen und Wirrungen der IKP von ihren Anfängen bis zu ihrem endgültigen Untergang als bedeutende politische Kraft durch Saddam im Jahr 1979.