Bewertung:

Das Buch „Reclaiming Art in the Age of Artifice“ von J.F. Martel hat bei den Lesern eine Mischung aus Lob und Kritik geerntet. Viele schätzen die aufschlussreiche und tiefgründige Erforschung des Wesens der Kunst und betonen ihre Bedeutung für die menschliche Erfahrung und Kultur. Der Text wird als zugänglich und doch tiefgründig beschrieben, was ihn sowohl für Künstler als auch für allgemeine Leser geeignet macht. In einigen Rezensionen wird jedoch die Unzufriedenheit mit den Definitionen des Autors über Kunst geäußert, die namhafte westliche Komponisten abwerten und übermäßig prätentiös sind.
Vorteile:⬤ Aufschlussreiche Erkundung von Wesen und Zweck der Kunst.
⬤ Fesselnder Schreibstil, der Philosophie, Literatur und Kunst miteinander verbindet.
⬤ Ermutigt Künstler und Leser, die Bedeutung der Kunst in der modernen Kultur zu überdenken.
⬤ Kurz und doch eindringlich, mit Klarheit und Tiefe.
⬤ Sehr empfehlenswert für Kreative und Kunststudenten.
⬤ Einige finden die Definitionen des Autors von Kunst zu restriktiv und abweisend gegenüber traditionellen Komponisten.
⬤ Einige Leser kritisieren den Text als prätentiös oder verworren.
⬤ Das Fehlen eines Indexes kann das Nachschlagen für die Leser erschweren.
(basierend auf 24 Leserbewertungen)
Reclaiming Art in the Age of Artifice: A Treatise, Critique, and Call to Action
Reclaiming Art in the Age of Artifice ist eine Reise zu den unheimlichen Realitäten, die sich uns in den großen Kunstwerken der Vergangenheit und der Gegenwart offenbaren, teils als Abhandlung, teils als Kritik, teils als Aufruf zum Handeln.
Die gängige Meinung besagt, dass Kunst kulturell bedingt und relativ ist. Ob ein Bild, eine Bewegung, ein Text oder ein Ton als "Kunstwerk" gilt, hängt weitgehend von den gesellschaftlichen Einstellungen und Konventionen ab. Anhand von Beispielen, die von paläolithischen Höhlenmalereien bis zur modernen Popmusik reichen, und aufbauend auf den Ideen von James Joyce, Oscar Wilde, Gilles Deleuze, Carl Jung und anderen, argumentiert J. F. Martel, dass Kunst ein angeborenes menschliches Phänomen ist, das der Entstehung von Kultur und sogar Gesellschaft vorausgeht. Die Kunst ist frei von Politik und Ideologie. Das macht sie paradoxerweise zu einer befreienden Kraft, wo immer sie die Trance der alltäglichen Existenz durchbricht. Wie der Akt des Träumens ist auch das künstlerische Schaffen von Grund auf geheimnisvoll. Es ist ein Geschenk von jenseits des menschlichen Bereichs, und es verbindet uns mit Realitäten, die, obwohl sie normalerweise unsichtbar sind, entscheidende Bestandteile einer lebendigen Welt sind.
Während der Autor dies für authentische Kunst hält, räumt er die - in unserem mediengesättigten Zeitalter überwältigende - Präsenz einer falschen Kunst ein, die nicht zu befreien, sondern zu manipulieren und zu kontrollieren versucht. Gegen diese anti-künstlerische ästhetische Kraft, die in der modernen Werbung, Propaganda und Pornografie ihre virulentesten Erscheinungsformen findet, stellt die wahre Kunst eine wirksame Verteidigungslinie dar. Martel argumentiert, dass die Bewahrung des künstlerischen Ausdrucks angesichts unseres zeitgenössischen Hyperästhetizismus für unser eigenes Überleben unerlässlich ist.
Kunst ist mehr als bloßes Ornament oder Unterhaltung; sie ist ein Weg, der zu dem führt, was am tiefsten in uns ist. Reclaiming Art in the Age of Artifice stellt die Kunst neben die Sprachen und die Biosphäre als etwas, das durch den Ansturm des Raubtierkapitalismus, der Spektakelkultur und des kurzsichtigen technischen Fortschritts gefährdet ist. Das Buch ist eine Pflichtlektüre für bildende Künstler, Musiker, Schriftsteller, Schauspieler, Tänzer, Filmemacher und Dichter. Es wird auch jeden interessieren, der jemals von einem Kunstwerk tief bewegt wurde, und für alle, die einen Ausweg aus dem Netz der Täuschung und vampirischen Ablenkung suchen, das die gegenwärtige Weltordnung um uns herum gewoben hat.