Bewertung:

Das Buch ist eine sehr detaillierte und gut recherchierte Biografie von Rudyard Kipling, die für ihre gründliche Untersuchung seines Lebens und seiner gesellschaftlichen Kreise gelobt wird. Es wird jedoch kritisiert, dass es zu viele Informationen über weniger wichtige Personen enthält, manchmal auf Kosten einer tieferen Erforschung von Kipling selbst. An manchen Stellen wirkt die Erzählung übereilt und übergeht möglicherweise wichtigere Ereignisse.
Vorteile:Gründlich recherchiert, vermittelt ein reichhaltiges und detailliertes Bild von Kiplings Leben, bietet Einblicke in sein soziales Umfeld, ist auch für Nicht-Fachleute lesbar und hebt seine literarischen Beiträge hervor.
Nachteile:Enthält zu viele unnötige Informationen über Nebenfiguren, manchmal fehlt es an Tiefe bei der Erforschung von Kipling selbst, und die chronologische Erzählung kann emotional bedeutsame Ereignisse überstürzen.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Vorbild für englische Tugenden oder rassistischer Imperialist? Andrew Lycett (gefeierter Biograf von Ian Fleming) hat sich wieder auf Primärquellen gestützt, um die komplizierte Geschichte eines missverstandenen Genies zu erzählen, das zu Großbritanniens berühmtestem und bestverdienendem Autor wurde. Unter den vielen neuen Quellen hat Lycett bisher unveröffentlichte Briefe entdeckt, die Kiplings entscheidende Jahre in Indien, seine erste Freundin (das Vorbild für Mrs. Hauksbee in Plain Tales from the Hills), die Entscheidung seiner Eltern, ihn zurück nach England ins Internat zu schicken, beleuchten.
Und in seinem Erwachsenenleben sein Opiumkonsum, seine frustrierenden Zeiten in London und der kurze Frieden, den er in Amerika fand, bevor er seine kleine Tochter und im Ersten Weltkrieg auch seinen Sohn verlor.
Lycett enthüllt auch die außergewöhnliche Geschichte von Kiplings großer Liebe zu Flo Garrard, der Tochter des Kronjuweliers, und entwirrt die komplizierte, aber fesselnde Geschichte der amerikanischen Familie Balestier und von Carrie Balestier, die Kiplings Frau wurde. Diese Biografie enthält neues Material über Kiplings finanzielle Beziehungen zu Lord Beaverbrook, seine Freundschaft mit T. E. Lawrence, dem Maler Edward Burne-Jones und dem Premierminister Stanley Baldwin (der sein Cousin war).