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Ruins and Resilience: The Longevity of Experimental Film
Experimentelle Filmpraxis aus einer internationalen und transdisziplinären Perspektive.
Karel Doing ist ein experimenteller Filmemacher und Forscher, der weltweit mit anderen Künstlern und Filmemachern zusammengearbeitet hat und ein Werk geschaffen hat, das sich nur schwer mit einem einfachen Schlagwort beschreiben lässt. In Ruins and Reslience verwebt er autobiografische Elemente und kritische Rückblicke mit seinem breit gefächerten interdisziplinären Ansatz und reflektiert seine eigene Praxis, indem er Schlüsselwerke in den Kontext einer lebendigen Experimentalfilmszene in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien stellt. Doing zeigt, wie experimentelle Filmemacher ihre Praxis trotz des fast vollständigen Niedergangs des analogen Kinofilms und der ständigen Vernachlässigung dieser Kunstform durch Institutionen und Kritiker immer wieder erneuert haben. In einem flüssigen und zugänglichen Stil geschrieben, untersucht das Buch die Verbindungen zwischen der Arbeit bahnbrechender Künstler innerhalb des Feldes und Themen wie Transgression, Improvisation, Kollektivität, Materialität, Phänomenologie und Wahrnehmung. Insbesondere werden Überschneidungen mit Musik und Klang untersucht, wobei an die Idee des cross-modalen Gehirns appelliert wird, also an die Fähigkeit, Klänge und Bilder auf integrierte Weise wahrzunehmen. Anstatt die "goldene Ära" des Experimentalfilms noch einmal zu betrachten, beginnt das Buch in den 1980er Jahren und zeigt, wie diese Kunstform nie aufgehört hat, zu überraschen und zu inspirieren.
Die praktische Auseinandersetzung des Autors mit dem Medium ist prägend für seinen eher theoretischen Ansatz und sein Schreiben, was das Buch zu einem höchst originellen Beitrag auf diesem Gebiet macht, der für Akademiker und Praktiker gleichermaßen informativ und inspirierend ist.