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Russian Nationalism, Foreign Policy and Identity Debates in Putin's Russia: New Ideological Patterns After the Orange Revolution
Die Autoren dieses Buches erörtern die neuen Verbindungen, die seit 2005 zwischen außenpolitischen Ereignissen und politisierten Ausdrucksformen des russischen Nationalismus entstanden sind. Der Krieg mit Georgien 2008, die Konflikte mit der Ukraine und anderen osteuropäischen Ländern um die Erinnerung an die Sowjetunion sowie die russische Interpretation der französischen Unruhen von 2005 haben dazu beigetragen, das Bild von Russland als einer von aggressiven Kräften umgebenen Festung im Westen und in der GUS zu stärken.
Dieses Narrativ hat nicht nur in den staatlichen Strukturen, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit Unterstützung gefunden. Besonders ausgeprägt ist es bei einigen nationalistischen Jugendbewegungen, zu denen sowohl kremlnahe Organisationen wie „Naschi“ als auch außersystemische Gruppen wie die Skinheads gehören. Diese verschiedenen Akteure haben jeweils ihre eigene Agenda; sie bedienen sich unterschiedlicher Formen des öffentlichen Auftretens und werden von anderen Teilen der Gesellschaft in unterschiedlichem Maße anerkannt. Viele von ihnen legen jedoch eine Lesart bestimmter außenpolitischer Ereignisse an den Tag, die in etwa derjenigen verschiedener staatlicher Strukturen entspricht.
Diese und ähnliche Phänomene werden in den Beiträgen von Luke March, Igor Torbakov, Jussi Lassila, Marlene Laruelle und Lukasz Jurczyszyn analysiert, interpretiert und kontextualisiert.