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Russia Without Putin: Money, Power and the Myths of the New Cold War
Wie die Besessenheit des Westens von Wladimir Putin ihn daran hindert, Russland zu verstehen.
Es ist unmöglich, heute an Russland zu denken, ohne an Wladimir Putin zu denken. Mehr als jeder andere große Staatschef verkörpert er sein Land in den Augen der Welt und dominiert die westliche Medienberichterstattung. Auch in Russland selbst steht er sowohl bei seinen Anhängern als auch bei seinen Gegnern im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Doch wie Tony Wood argumentiert, steht diese Konzentration auf den russischen Präsidenten einem wirklichen Verständnis des Landes im Wege. Der Westen muss seine Besessenheit von Putin ablegen und über die Mauern des Kremls hinausblicken.
In dieser zeitgemäßen und provokativen Analyse untersucht Wood die tiefgreifenden Veränderungen, die Russland seit 1991 durchlaufen hat. Dabei stellt er mehrere gängige Annahmen über das heutige Russland in Frage. Entgegen der Vorstellung, dass Putin eine Rückkehr zum sowjetischen Autoritarismus darstellt, argumentiert Wood, dass seine Herrschaft als eine Fortsetzung von Jelzins Herrschaft in den 1990er Jahren gesehen werden sollte. Die zentralen Merkmale des Putinismus - eine räuberische Elite, die über eine äußerst ungleiche Gesellschaft herrscht - sind in der Tat integraler Bestandteil des Systems, das nach dem Fall des Kommunismus eingeführt wurde.
Wood stellt auch die gängige Sichtweise der russischen Außenpolitik auf den Kopf, indem er den grundlegenden Verlust von Macht und Einfluss aufzeigt, der die jüngsten Auseinandersetzungen mit dem Westen untermauert. Russland ohne Putin schließt mit einer Bewertung der Aussichten des derzeitigen Regimes und einem Ausblick auf die Zukunft des Landes.