
Sagaholm - North European Bronze Age rock art and burial ritual
In dieser wichtigen neuen Studie eines der führenden europäischen Prähistoriker wird eine Reihe von Felsgravuren aus einem bronzezeitlichen Grabhügel in der Gemeinde Ljungarum, J nk ping L n, im mittleren Teil Südschwedens, vorgestellt und diskutiert.
Sagaholm enthält die größte Gruppe von Felsgravuren, die in einem Bestattungskontext in Nordeuropa entdeckt wurde. Joachim Goldhahn behandelt eine Reihe von Aspekten der Verwendung von Felsgravuren in Bestattungsritualen während der mittleren Bronzezeit (ca.
1600-1100 v. Chr.) und verbindet dabei die antiquarische und wissenschaftliche Geschichte dieses außergewöhnlichen Fundes. Um den Sinn und die Bedeutung der Felszeichnungen im Grabhügel zu verstehen, legt der Autor ein theoretisches Argument vor, wonach die Kunst sinnvoll komponiert ist und als Ergebnis einer aktiven symbolischen Praxis angesehen werden kann, die eine metaphorische Denkweise widerspiegelt.
Besonderes Augenmerk wird auf die häufigen Pferdemotive in Sagaholm gelegt, und es wird argumentiert, dass sie und die Morphologie dieses besonderen Grabhügels als Metapher für eine neue und exotische Kosmologie gesehen werden können, die Südskandinavien während der mittleren Bronzezeit erreichte. Es wird ferner behauptet, dass dieser außergewöhnliche Fund auf eine (Neu-)Interpretation der skandinavischen bronzezeitlichen Felskunst als wichtiger Teil des Bestattungsrituals hinweist, der mit bestimmten Überzeugungen über die Regeneration des Lebens verbunden ist.