Bewertung:

Das Buch „Saha“ von Cho Nam-Joo ist eine dystopische Erzählung, die sich um die Bewohner von Saha Estates dreht und Themen wie Klassismus und gesellschaftliche Kontrolle aufgreift. Während das Buch mit einem Mordfall beginnt, geht die Geschichte in eine Charakterstudie über, die einige Leser aufgrund ungelöster Handlungspunkte und eines Mangels an kohärenter Erzählung enttäuscht zurücklässt.
Vorteile:Viele Rezensenten lobten die Entwicklung der Charaktere, den sozialen Kommentar zum Klassismus und die Qualität der Übersetzung. Der Schreibstil wurde als fesselnd und geeignet bezeichnet, starke Emotionen zu wecken. Der Schauplatz Saha und seine Trostlosigkeit wurden wirkungsvoll dargestellt, und einige Leser schätzten die zum Nachdenken anregenden Themen über den Zustand des Menschen.
Nachteile:Kritiker wiesen darauf hin, dass es dem Buch an einer soliden Handlung mangelt, da es zu viele Charaktervignetten gibt, die sich nicht zu einer befriedigenden Geschichte zusammenfügen. Das Ende wurde als zweideutig und unbefriedigend empfunden, da es zu viele Fragen unbeantwortet lässt. Einige empfanden das Tempo als langsam und hatten das Gefühl, dass die Erzählung mäandern könnte, was ihr Vergnügen insgesamt schmälerte.
(basierend auf 31 Leserbewertungen)
In einem Land namens Town wird eine Ärztin namens Su tot in einem verlassenen Auto gefunden. Es gibt nur einen Ort, an dem die Polizei nach ihrem mutmaßlichen Mörder suchen will: die Saha Estates.
Town, das von einer geheimnisvollen Organisation von Ministern kontrolliert wird, ist das sicherste und reichste Land der Welt. Aber es ist eine Gesellschaft, die klar in Habende und Habenichtse unterteilt ist, und diejenigen, die am allerwenigsten haben - und nicht einmal als Bürger gelten - leben in den Saha Estates. Die Bewohner von Saha müssen in schimmeligen Wohnungen ohne Sanitäranlagen oder Stromanschluss hausen und können nur bei harter Arbeit Arbeit finden. Für viele ist der Wohnkomplex ein trostloser Zufluchtsort, um einer noch trostloseren Vergangenheit zu entkommen - so auch für Jin-kyung und ihren Bruder Do-Kyung, die eines Tages klatschnass und fröstelnd dort auftauchten.
Niemand ist schockiert, als ein Abschaum wie Do-Kyung zum Hauptverdächtigen im Mordfall von Su - einem Bürger - wird. Doch dann verschwindet Do-Kyung. Isoliert in einer kargen Saha-Einheit, trifft Jin-Kyung eine Entscheidung: Sie wird sich endlich einem System stellen, das darauf aus ist, die Existenz ihres Bruders auszulöschen. Um ihn zu finden, muss sie sich auf ihre verschlossenen Nachbarn verlassen, vom mysteriösen Hausmeister, der als "Alter Mann" bekannt ist, über Oma Konnim, die Gärtnerin der Gemeinde und widerwillige Hebamme, bis hin zu Woomi, einer unwissenden Versuchsperson in der örtlichen Klinik. Auf ihrer Suche nach der Wahrheit stößt Jin-kyung auf eine Realität, die weitaus düsterer ist, als sie es sich je hätte vorstellen können.
Geschrieben in Cho Nam-Joos typisch scharfer Prosa, brillant übersetzt von Jamie Chang, ist Saha ein erschreckendes Porträt dessen, was passiert, wenn wir unsere Unterdrücker endlich entlarven.