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Secular Lyric: The Modernization of the Poem in Poe, Whitman, and Dickinson
Die säkulare Lyrik untersucht, auf welch individuelle Weise Poe, Whitman und Dickinson klassische, romantische und frühneuzeitliche lyrische Ausdrucksformen transformierten, um die sich entwickelnden Bedingungen der westlichen Moderne zu thematisieren, insbesondere die Heterogenität der Gläubigen und des Glaubens in einer zunehmend säkularen Gesellschaft. Indem er historisch und formal analysiert, wie diese Dichter den Druck der modernen Masse in den Text ihrer Gedichte einschreiben, zeigt John Michael, wie die Massen in den Werken dieser Dichter als potenzielle Leser erscheinen, die umworben werden und denen man - oft gleichzeitig - widersteht.
Im Gegensatz zu ihren konventionelleren Zeitgenossen widersetzen sich Poe, Whitman und Dickinson der Belehrung, der Predigt oder dem Trost ihres Publikums. Sie widersetzen sich auch den meisten vertrauten Bedeutungsvorstellungen.
Für sie stehen nicht die Vermittlung von Wahrheiten, sondern die Prozesse der Bedeutungsgebung im Druck im Mittelpunkt der Poesie, was wiederum zu einem Charakteristikum der modernen Lyrik in der westlichen Welt wird. Poe, Whitman und Dickinson brechen auf eigenwillige, aber verwandte Weise mit konventionellen Erwartungen, indem sie die materielle Dichte der Sprache in den Vordergrund stellen und damit sowohl das Potenzial als auch die Grenzen der Kunst in der Moderne aufzeigen.