
Secularism in the Arab World: Contexts, Ideas and Consequences
Dieses Buch ist eine Übersetzung von Aziz al-Azmehs bahnbrechendem Werk Al-'Ilmaniya min mandhur mukhtalif, das erstmals 1992 in Beirut veröffentlicht wurde. Es wird für seine Überlegungen zur arabischen Säkularisierung und zum Säkularismus in der modernen Geschichte der arabischen Welt sowohl gefeiert als auch kritisiert und ist die bisher einzige Studie, die ihr Thema als eine Reihe historischer Veränderungen betrachtet, die sich auf die Regulierung der sozialen, politischen und kulturellen Ordnung auswirkten und das konkrete Funktionieren der Gesellschaft durchdrangen, und nicht als eine ideologische Diskussion, die von Anfang an von dem angenommenen Gegensatz zwischen Islam und Säkularismus geprägt war.
Der Autor zeigt aus einer umfassenden analytischen Perspektive, dass in der arabischen Welt seit den 1850er Jahren ein fast unmerklicher, aber realer, vielschichtiger und objektiver Säkularisierungsprozess im Gange ist. Der frühe Beginn war das Ergebnis der Anpassung an die damals eingeführten systemischen Neuerungen und eine Reaktion auf den wahrgenommenen europäischen Vorsprung und die lokale Verzögerung. Die Notwendigkeit sinnvoller Reformen und die Maßnahmen, die ergriffen wurden, um eine neue Organisation von Staat und Gesellschaft zu schaffen, die auf modernen Organisations- und Bildungskriterien und nicht auf älteren religiösen Traditionen basierte, entsprangen der wahrgenommenen Schwäche der arabischen Gemeinwesen und dem inneren Drang, diese Situation zu überwinden.
Das Buch verfolgt diese Themen bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, das durch den Aufstieg des Islamismus gekennzeichnet ist. Ein Vorwort zur englischen Übersetzung wirft einen Blick zurück auf das Thema aus dem Blickwinkel sozialer, politischer und intellektueller Fragen, die heute relevant sind.