Bewertung:

Das Buch bietet eine gut recherchierte und aufschlussreiche Untersuchung von Salazar, einer komplexen Figur der portugiesischen Geschichte. Während es sowohl positive als auch negative Aspekte seiner Führungsrolle aufzeigt, haben einige Leser das Gefühl, dass es unter redaktionellen Problemen und gelegentlichen Verzerrungen in den Schlussfolgerungen des Autors leidet.
Vorteile:Gut recherchiert und sachlich, bietet es eine einzigartige Perspektive auf Salazars politische Manöver und seine Fähigkeit, Portugal im Zweiten Weltkrieg neutral zu halten. Viele Leser schätzen die detaillierte Analyse seines Charakters und die Gegenargumente zu den gängigen Missverständnissen. Das Buch wird als interessant, informativ und als ein notwendiger Beitrag zum Verständnis der portugiesischen Geschichte beschrieben, insbesondere für ein englischsprachiges Publikum.
Nachteile:Einige Rezensenten finden das Buch zu lang und schwerfällig, mit redaktionellen Mängeln, die den Fluss stören. Es wird kritisiert, dass bestimmte Themen wie die Staatspolizei nur spärlich behandelt werden und dass das Schlusskapitel vermeintliche Vorurteile des Autors enthält. Spekulationen im Postskriptum über Salazars Reaktion auf aktuelle Themen wie die COVID-19-Pandemie werden als unnötig und der bisherigen Objektivität des Autors abträglich angesehen.
(basierend auf 15 Leserbewertungen)
Salazar: The Dictator Who Refused to Die
Fünfzig Jahre nach seinem Tod bleibt Portugals Salazar eine umstrittene und rätselhafte Figur, deren konservatives und autoritäres Erbe noch immer die Meinungen spaltet. Manche sehen in ihm eine reaktionäre und unterdrückerische Figur, die Portugal rückständig hielt, während andere seine Ehrlichkeit, seinen Patriotismus und sein Pflichtbewusstsein loben. Zeitgenössische Radikale misstrauen seinem unverhohlenen Elitismus und seiner Skepsis gegenüber dem sozialen Fortschritt, doch viele Konservative würdigen seine hartnäckigen Warnungen vor den Gefahren für die westliche Zivilisation durch ausufernden Materialismus und endloses Experimentieren.
Für einen Diktator war Salazars Ende wenig spektakulär - ein häuslicher Unfall. Doch während seiner fast vier Jahrzehnte währenden Herrschaft überlebte er weniger durch Gewalt als vielmehr durch List und Charme. Diese aufschlussreiche Biografie zeichnet die Höhen und Tiefen von Salazars Herrschaft nach, von der Rettung der portugiesischen Finanzen und dem Heraushalten seines strategisch günstig gelegenen Landes aus dem Zweiten Weltkrieg bis hin zur Aufrechterhaltung eines Polizeistaats, während er sich den Winden der Veränderung in Afrika widersetzte. Er erforscht Salazars langjähriges Misstrauen gegenüber den Vereinigten Staaten und seinen Konflikt mit ihnen, und wie er Hitler und Mussolini auf Distanz hielt, während er seinen Mitdiktator Franco davon überzeugte, nicht auf deren Seite in den Krieg einzutreten.
Der Iberien-Experte Tom Gallagher erweckt eine komplexe Führungspersönlichkeit zum Leben, die es verdient, viel bekannter zu werden.