
Sam Contis: Overpass
In Overpass geht es darum, was es bedeutet, sich in der Landschaft zu bewegen. Die Künstlerin Sam Contis ist auf einem ausgedehnten Netz jahrhundertealter Wanderwege durch die englische Landschaft gewandert und hat sich dabei auf Pfosten konzentriert, einfache Strukturen, die das Überwinden von Mauern und Zäunen ermöglichen und den öffentlichen Zugang zu Land in Privatbesitz erlauben.
In ihren immersiven Sequenzen von Schwarz-Weiß-Fotografien werden sie zu sich wiederholenden skulpturalen Formen in der Landschaft, die einerseits zur freien Bewegung einladen und andererseits an die Geschichte der Einfriedung erinnern. Gefertigt aus Holz und Stein, jedes ein Unikat, erscheinen sie als Wegweiser, die den Weg weisen, oder verfallen und halb im Gestrüpp verborgen.
Ein Essay der Schriftstellerin Daisy Hildyard kontextualisiert dieses Werk innerhalb der Geschichte der britischen Landschaft und des zeitgenössischen ökologischen Diskurses. In einer Zeit des zunehmenden Nationalismus und des erneuten Beharrens auf Grenzen lädt uns Overpass ein, darüber nachzudenken, wie wir Grenzen überschreiten, wem der Raum gehört und wie wir die natürliche Umwelt geformt haben und wie wir sie in Zukunft gestalten könnten.