
Sampling Politics - Music and the Geocultural
Das Sampling von Musik hat sich zu einer überwiegend digitalisierten Praxis entwickelt. Es wurde mit dem Aufkommen von Rap und Hip-Hop sowie der Ambient-Musikszene populär, hat aber eine Geschichte, die bis zu den frühesten Tagen der Tonaufnahme und des experimentellen Musikmachens auf der ganzen Welt zurückreicht.
Digitale Tools und Netzwerke ermöglichen es Künstlern, Musik über Ländergrenzen hinweg und aus verschiedenen kulturellen Traditionen relativ einfach zu sampeln, was nicht nur Fragen nach fairer Nutzung, Urheberrecht und Meinungsfreiheit aufwirft, sondern auch nach kultureller Aneignung und "Copywrongs". So bringen beispielsweise die nichtkommerziellen Formen des Austauschs, die heute im Internet gang und gäbe sind, Musiker und ihr Publikum in engeren Kontakt mit aufkommenden Regimen des kommerziellen Web-Trackings und der staatlich geförderten Online-Überwachung. Darüber hinaus sind Musiker, die sich mit ihrer Musik aktiv für politische oder soziale Belange einsetzen, sowohl kommerziellen als auch staatlichen Kontrollmechanismen ausgesetzt.
Die Rückbesinnung auf das Eigentum der Unternehmen und die Kontrolle über das globale Musikgeschäft - online und offline - verdeutlicht die konkurrierenden Ansprüche auf kommerzielles und kulturelles Eigentum und die Kontrolle über gesampelte Musik von lokalen Gemeinschaften, Musiklabels und Künstlern. Jede Fallstudie basiert auf Archivrecherche, genauem Hinhören und musikalischer Analyse, neben Gesprächen und öffentlichen Reflexionen von Künstlern wie David Byrne, Annirudha Das, Asian Dub Foundation, John Cage, Brian Eno, Sarah Jones, Gil Scott-Heron, Karlheinz Stockhausen, Dunya Yunis und Sonia Mehta.
Sampling Politics bietet Möglichkeiten, (wieder) zu hören und zu sehen, wie Sampling-Praktiken und Musikmachen funktionieren, und zwar unter eigenen Bedingungen und im Kontext. Dabei korrigiert M. I.
Franklin einige Irrtümer in der öffentlichen Darstellung und geht auf einige seit langem bestehende Missverständnisse über das kreative, rechtliche und kulturelle Erbe des Musiksamplings in einigen Fällen reichhaltiger und komplexer Praktiken ein, die auch als musikalische "Anleihe", "kulturelle Aneignung" oder "Diebstahl" bezeichnet wurden. Dieses Buch betrachtet die Musikalität und Musikalität, die in jedem Fall auf dem Spiel stehen, sowie die jeweiligen kreativen Praktiken und Aufführungskulturen, die die Ethik der Zuschreibung und Zusammenarbeit unterstreichen, wenn Sampling-Künstler Musik machen.