Bewertung:

Das Buch bietet eine zutiefst persönliche und einfühlsame Erkundung des Werks von Samuel Beckett, wobei der Schwerpunkt eher auf seiner emotionalen Wirkung als auf seinem berühmtesten Werk, „Warten auf Godot“, liegt. Es bietet Einblicke in Becketts einzigartige Sprache und die Art und Weise, wie er Themen wie Existenz, Verlust und menschliche Erfahrung behandelt. Die Leser schätzen die emotionale Bindung der Autorin und ihre Fähigkeit, Becketts Werk zugänglich zu machen.
Vorteile:Das Buch wird für seine einfühlsame kritische Lektüre und die persönlichen Einblicke in Becketts Werk gelobt. Rezensenten heben die Schönheit von Becketts Sprache und die Fähigkeit der Autorin hervor, Gefühle zu wecken und zum Nachdenken über Verlust und Existenz anzuregen. Die persönliche Note macht Becketts Werk den Lesern leichter zugänglich.
Nachteile:Einige Leser könnten den minimalen Bezug zu „Warten auf Godot“ als Nachteil empfinden, da es sich um eines von Becketts berühmtesten Werken handelt. Darüber hinaus könnte die Konzentration auf weniger bekannte Texte diejenigen nicht ansprechen, die einen umfassenderen Überblick über Becketts gesamtes Oeuvre suchen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Ein Buch über die Erfahrung der Lektüre der Werke von Samuel Beckett.
Nachdem sie ein Leben lang über viktorianische Romanciers geschrieben hatte, war Rosemarie Bodenheimer vom Werk Samuel Becketts fasziniert. In diesem Buch teilt sie ihre Entdeckungsreise mit Lesern, die Becketts Romane und Erzählungen kennen oder auch nicht. Sie verfolgt seinen Weg vom ersten unveröffentlichten Roman Dream of Fair to Middling Women über die große Nachkriegstrilogie Molloy, Malone Dies und The Unnamable bis hin zu den immer experimentelleren Erfindungen in den kürzeren, späteren Fiktionen und Monologen. Durch die Lektüre seines Werks und Auszüge aus seiner veröffentlichten Korrespondenz wird Beckett als sympathische menschliche Figur, als Dichter des produktiven Zweifels und als brillanter Stilist der Stimmungswechsel und zweiten Gedanken deutlich.
Bodenheimer untersucht Becketts Umgang mit Erinnerung, Nostalgie und Trauer und die Formen, die er findet, um diese wesentlichen menschlichen Erfahrungen zu vermitteln, ohne dabei Melodramatik oder Sentimentalität zuzulassen. Seine dramatisierte Beziehung zu seinem eigenen Schreiben ist ein entscheidender Teil dieser emotionalen Landschaft. Seine spielerischen Auseinandersetzungen mit den Konventionen des Romanschreibens zeigen, wie Beckett von Anfang an den Begriff der Figur und andere ererbte Romankonventionen in Frage stellte. Das Buch hebt auch seine Demontage des autobiografischen "Ichs" hervor, seine bewegenden Erzählungen von Bindung und Verlust und die unnachahmliche Mischung aus Komik und Pathos, die er durch die Erfindung von skurrilen Situationen schafft, auf die seine Figuren auf sehr erkennbare menschliche Weise reagieren.