Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte und wunderschön illustrierte Doppelbiografie von Philip und Sybil Sassoon, die einen faszinierenden Einblick in das Leben der britischen Oberschicht zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewährt, auch wenn es in Bezug auf die Qualität der Fotos und die Tiefe bestimmter persönlicher Aspekte einige Mängel aufweist.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben, üppig illustriert und zeichnet ein sympathisches Bild der Personen. Es bietet reichhaltige historische Details und Einblicke in die High Society der 1920er und 30er Jahre, insbesondere durch die Linse bemerkenswerter Persönlichkeiten wie Philip Sassoon.
Nachteile:Die Schwarz-Weiß-Fotos sind von schlechter Qualität. Das Buch konzentriert sich mehr auf Philip Sassoon als auf Sybil und ist bei der Erörterung seines Privatlebens etwas zurückhaltend. Außerdem kann die Fülle an Details manchmal von der Haupterzählung ablenken.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
Sassoon: The Worlds of Philip and Sybil
Sir Philip Sassoon (1888-1939), eine glamouröse und bekannte Persönlichkeit in Großbritannien während der ersten vier Jahrzehnte des zwanzigsten Jahrhunderts, war der begehrteste Junggeselle und der größte Gastgeber seiner Zeit. Er erlangte Ansehen in der Kunstwelt, der High Society und der Politik.
Seine Schwester Sybil (1894-1989) führte dagegen ein eher privates Leben. Sie heiratete in die höchsten Kreise der englischen Aristokratie ein, verhalf Houghton - dem ehemaligen Haus von Sir Robert Walpole - zu neuem Glanz und diente während beider Weltkriege im Oberkommando des Women's Royal Naval Service. In diesem Buch bietet der renommierte Historiker Peter Stansky die faszinierenden Ergebnisse neuer Archivrecherchen und eine großzügige Sammlung von Fotografien, um die Sassoons und ihre Zeit ins rechte Licht zu rücken.
Er berichtet ausführlich über Philips Wahl zum jüngsten Parlamentsabgeordneten und seine Tätigkeit als Militärsekretär von Douglas Haig während des Ersten Weltkriegs und als parlamentarischer Privatsekretär von Lloyd George nach dem Krieg. Er begleitet Philip beim Bau und der Renovierung von Stadt- und Landhäusern, pflegt Freundschaften in einem weiten Kreis, zu dem auch die königliche Familie gehört, veranstaltet einflussreiche Kunstausstellungen und fungiert als Mäzen für John Singer Sargent und andere Künstler.
Gleichzeitig war Philip Unterstaatssekretär für Luftfahrt und später Erster Kommissar für Bauwesen. Der Autor befasst sich auch mit Sybils Entwicklung von der wohlhabenden Debütantin zur Marchioness of Cholmondeley und mit ihrer weniger gefeierten, aber nichtsdestotrotz wichtigen Mäzenats- und Konservierungsarbeit.
Indem er das Leben der Geschwister Sassoon als Objektiv benutzt, durch das man das englische Leben, vor allem in seinen höchsten Ausprägungen, betrachten kann, bietet Stansky neue Einblicke in die britische Einstellung zu Macht, altem und neuem Geld, Homosexualität, Krieg, Juden, Geschmack und Stil. Peter Stansky ist emeritierter Frances and Charles Field Professor für Geschichte an der Stanford University und Autor zahlreicher Bücher zur britischen Kulturgeschichte.