Bewertung:

Die Rezensionen spiegeln eine große Wertschätzung für Saul Leiters Fotografie wider, insbesondere für seine Farbfotografien, die das Wesen des New York der 1950er Jahre einfangen. Das Buch ist eine umfassende Retrospektive von Leiters Kunst, die sowohl Farb- und Schwarz-Weiß-Fotografie als auch seine Gemälde umfasst. Während viele Rezensenten den Inhalt fesselnd und die Präsentation ästhetisch ansprechend fanden, gab es einige Kritikpunkte in Bezug auf die Menge des Textes im Vergleich zu den Bildern, die Aufnahme von deutschem Text ohne Übersetzung und bestimmte Layout-Entscheidungen, die das Seherlebnis beeinträchtigten.
Vorteile:⬤ Atemberaubende Fotografie, die den einzigartigen Einsatz von Farbe und Komposition einfängt
⬤ umfassender Überblick über Leiters Werk, einschließlich Gemälde und Modefotografie
⬤ ausgezeichnete Reproduktionen
⬤ gut gebundener Hardcover-Einband
⬤ aufschlussreiche Artikel, insbesondere einer von Margit Erb, der Leiters Geschichte vertieft
⬤ sowohl für Fans von Leiter als auch für diejenigen, die seine Arbeit noch nicht kennen, zu empfehlen.
⬤ Einige Abschnitte des Textes sind in deutscher Sprache ohne Übersetzung
⬤ Enttäuschung über die Ausgewogenheit von Text und Bildern, wobei einige Leser sich mehr Kunstwerke gewünscht hätten
⬤ Layout-Probleme mit über den Einband verteilten Fotos
⬤ einige Rezensenten empfanden die Diskussionen über hohe Kunst im Buch als prätentiös.
(basierend auf 65 Leserbewertungen)
Saul Leiter (geb. 1923 in Pittsburgh) ist erst in den letzten Jahren als einer der großen Pioniere der Farbfotografie gewürdigt worden. Dies ist vielleicht darauf zurückzuführen, dass Leiter sich lange Zeit vor allem als Maler verstand.
Nachdem er 1946 nach New York gekommen war, stellte er an der Seite von abstrakten Expressionisten wie Willem de Kooning aus, bevor er in den späten 1940er Jahren begann zu fotografieren. Wie Robert Frank oder Helen Levitt fand er seine Motive auf den Straßen New Yorks, war aber gleichzeitig sichtlich an Abstraktion interessiert. Edward Steichen war einer der ersten, der Leiters Fotografie entdeckte und sie in den 1950er Jahren in zwei wichtigen Ausstellungen im New Yorker Museum of Modern Art zeigte. Damals galt die Farbfotografie als niedere Kunst, die nur für die Werbung geeignet war. Leiter arbeitete daher hauptsächlich als Modefotograf für Zeitschriften wie Esquire und Harper's Bazaar. Es sollten fast vierzig Jahre vergehen, bis seine außergewöhnliche künstlerische Farbfotografie wiederentdeckt wurde.
In diesem Buch, das anlässlich der weltweit ersten großen Retrospektive von Leiters Werk erscheint, werden neben seinen frühen Schwarzweiß- und Farbbildern erstmals auch seine Modefotografie, die übermalten Akte sowie seine Gemälde und Skizzenbücher vorgestellt.