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Poesie. Aus dem Deutschen übersetzt von Jonathan Larson.
In SCARDANELLI schärft Friederike Mayr cker, eine der bekanntesten Dichterinnen Österreichs, die mit den experimentellen deutschen Schriftstellern und Künstlern der Wiener Gruppe verbunden ist, ihre mystische und halluzinatorische poetische Stimme weiter. Die von Erinnerung und Verlust geprägten Gedichte sind mit Zeitstempeln versehen und oft Freunden gewidmet, die sie ansprechen, darunter Friedrich H lderlin - Ich gehe oft in deinem Schatten -, der im ersten Gedicht des Buches auftaucht und das ganze Buch über bleibt. Sogar der Titel, SCARDANELLI, bezieht sich auf den Namen, mit dem H lderlin viele der Gedichte unterzeichnete, nachdem bei ihm gegen Ende 1806 Wahnsinn diagnostiziert worden war.
Mayr cker nutzt ihre eigene eklektische Lektüre, ihr tägliches Leben und die Szenen und Geräusche Wiens, um eine neue Sprache für Trauer und Altern zu finden - ich zähle mich zu den Alternden, obwohl ich lieber mit den Jungen verkehren würde (Rose ihrer Wangen). Trotz der unlösbaren Herausforderungen, die Mayr ckers Sprache und ihr unkonventioneller Gebrauch von Zeichen und Symbolen an die Übersetzung stellen, gelingt es Jonathan Larson meisterhaft, die unverwechselbare Einzigartigkeit ihres Werks zu vermitteln.