Bewertung:

Das Buch ist eine faszinierende Geschichte über Jon Sarkins Erlebnisse und die allgemeinen Auswirkungen von Hirnverletzungen auf Identität und Neurowissenschaft. Während einige Leser die Tiefe der wissenschaftlichen Details zu schätzen wussten, fanden andere das Buch zu schwer und weniger fesselnd.
Vorteile:⬤ Interessante Geschichte über Jon Sarkin und Hirnverletzungen
⬤ gute Einblicke in die Neurowissenschaft und ihre Auswirkungen auf die Identität
⬤ kommt bei vielen Lesern, auch Akademikern, gut an
⬤ ausgewogene Mischung aus persönlicher Erzählung und wissenschaftlicher Erkundung.
⬤ Einige Leser waren der Meinung, dass der Schwerpunkt zu sehr auf der Wissenschaft und nicht auf dem Erzählen lag
⬤ Kritik an Ungenauigkeiten bei anatomischen und physiologischen Konzepten
⬤ nicht alle Leser fanden das Buch unterhaltsam, einige gaben auf halber Strecke auf.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Shadows Bright as Glass: An Accidental Artist and the Scientific Search for the Soul ( )
An einem sonnigen Herbstnachmittag im Jahr 1988 spielte Jon Sarkin gerade Golf, als sich sein Leben ohne Vorwarnung für immer veränderte. Als er sich bückte, um seinen Golfball aufzuheben, geschah etwas Seltsames und Gewaltiges in seinem Kopf; ein Teil seines Gehirns schien sich zu lösen, auseinander zu brechen und davonzuschweben. Aus einem völlig unerklärlichen Grund hatte sich ein winziges Blutgefäß, dünn wie ein Faden, tief in den Falten seiner grauen Substanz plötzlich ein wenig verschoben und rieb sich an seinem Hörnerv. Jedes Geräusch verursachte ihm nun unerträgliche Schmerzen.
Nachdem er monatelang vergeblich versucht hatte, sich behandeln zu lassen, unterzog sich Sarkin in seiner Verzweiflung einer radikalen Tiefenhirnoperation, die gut zu verlaufen schien, bis es während der Genesung zu einer Hirnblutung kam und er einen schweren Schlaganfall erlitt. Als er aufwachte, war er ein anderer Mensch. Vor dem Schlaganfall war er ein ruhiger, disziplinierter Chiropraktiker, ein glücklich verheirateter Ehemann und Vater eines neugeborenen Sohnes. Jetzt war er ein unbeständiger und wild überschwänglicher Besessener, der von einem manischen Verlangen, Kunst zu schaffen, ergriffen war und praktisch alle seine wachen Stunden damit verbrachte, wütend zu zeichnen, zu malen und Gedichte und Briefe an sich selbst zu schreiben, seltsam losgelöst von seiner Frau und seinem Kind und unfähig, in sein normales Arbeitsleben zurückzukehren. Sein Selbstverständnis war zerrüttet, sein Intellekt intakt, aber seine Art zu leben drastisch verändert. Seine Kunst wurde zu einer unerbittlichen Suche nach den richtigen Worten und Bildern, um die Geheimnisse dieses seltsamen neuen Lebens zu entschlüsseln. Und noch seltsamer war, dass er sich an sein früheres Selbst erinnerte.
Die preisgekrönte Journalistin und Pulitzer-Preisträgerin Amy Ellis Nutt verwebt Sarkins bemerkenswerte Geschichte mit einem faszinierenden Streifzug durch die Geschichte und die neuesten Erkenntnisse der Neurowissenschaften und der Evolution, die erhellen, wie das Gehirn aus seinem Netz von Milliarden von Neuronen und dem Chaos flüssiger elektrischer Impulse den Reichtum menschlicher Erfahrungen hervorbringt, der uns zu dem macht, was wir sind. Nutt erweckt die entscheidenden Entdeckungen der Neurowissenschaften auf anschauliche Weise zum Leben, von der schockierenden "Wiedergeburt" eines jungen Mädchens, das 1650 gehängt wurde, bis zur ersten Autopsie des Gehirns eines autistischen Savants und den außergewöhnlichen wahren Geschichten von Menschen, deren Persönlichkeit und kognitive Fähigkeiten durch ein Hirntrauma dramatisch verändert wurden, oft auf schockierende Weise.
Sie untersucht die jüngsten Erkenntnisse über die Funktionsweise der Kreativität im Gehirn und die Rolle der Kunst in der Evolution der menschlichen Intelligenz und zeigt, wie Jon Sarkins obsessiver Schaffensdrang die früheste Funktion der Kunst im Gehirn widerspiegelt. Sie stellt wichtige Erkenntnisse darüber vor, wie unser Selbstgefühl die Grenzen unseres eigenen Körpers überschreitet, und untersucht, wie das Gehirn ein individuelles "Selbst" hervorbringt und wie wir, wenn eine Schädigung unseres Gehirns uns so verändert, dennoch eine Seele haben können.
Für Jon Sarkin, dessen Persönlichkeit und Selbstverständnis dauerhaft verändert waren, wurde die Kunst zu einer Brücke zurück ins Leben, die es ihm ermöglichte, aus den Scherben seines früheren Ichs einen neuen Menschen zu formen, der sich wieder seiner Familie anschließen und ein lebenswertes Leben führen konnte. Heute ist er ein gefeierter Künstler, der an einigen der renommiertesten Ausstellungsorten des Landes ausstellt, sowie ein hingebungsvoller Ehemann für seine Frau Kim und Vater für ihre drei Kinder. Dies ist eine zugleich erschütternde und inspirierende Geschichte über die bemerkenswerte menschliche Fähigkeit, die größten Hindernisse zu überwinden, und über die außergewöhnliche Funktionsweise des menschlichen Geistes.