Bewertung:

Das Buch enthält dichte und tiefgründige Ideen, die den Leser zum Nachdenken über gesellschaftliche Fragen und die Auswirkungen der Technologie anregen. Obwohl es schwierig zu lesen ist, finden viele es unglaublich aufschlussreich und wirkungsvoll, was zu lang anhaltenden Reflexionen und Diskussionen führt.
Vorteile:Das Buch bietet tiefe Einblicke in Soziologie und Technologie und regt zu bedeutenden Überlegungen über die moderne Gesellschaft an. Die Leserinnen und Leser schätzen die intellektuelle Herausforderung, die es darstellt, und viele haben den Inhalt als wertvoll empfunden und empfehlen es wegen seiner tiefgreifenden Implikationen.
Nachteile:Der Schreibstil ist dicht und kann schwer verdaulich sein, so dass der Leser zwischendurch Pausen einlegen oder weniger anspruchsvolles Material lesen muss. Einige werden aufgrund der Komplexität des Buches Schwierigkeiten haben, es zu Ende zu lesen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Shades of Loneliness: Pathologies of a Technological Society
In unterschiedlichem Maße hat die Einsamkeit uns alle im Griff. In diesem prägnanten und kontroversen Buch weist Richard Stivers die jüngste Betonung genetischer Erklärungen für psychologische Probleme zurück und argumentiert, dass die allgegenwärtige Erfahrung der Einsamkeit auf die Organisation der technologischen Gesellschaften zurückzuführen ist.
Die extreme Rationalität, die unsere Institutionen und Organisationen beherrscht, führt in vielen Bereichen des täglichen Lebens zu abstrakten und unpersönlichen Beziehungen. In dem Maße, in dem der gemeinsame Sinn allmählich erodiert, werden auch unsere Beziehungen zu anderen vage und schwach. Die daraus resultierende Angst und Einsamkeit kann jedoch durch eine aufgeschlossene, extrovertierte Persönlichkeit überspielt werden.
In ihrer extremen Form nimmt die Einsamkeit bei Neurosen und Schizophrenie pathologische Ausmaße an.
Stivers behauptet, dass auch hier die Ursachen sozialer Natur sind. Die verschiedenen Formen von Neurosen und Psychosen folgen den zentralen Widersprüchen einer technologischen Gesellschaft.
So spiegeln Narzissmus und Depression die Spannung zwischen Macht und Bedeutungslosigkeit wider, die moderne Gesellschaften kennzeichnet. Stivers zeigt auf, dass es ein Kontinuum gibt, das von der normalen "technologischen Persönlichkeit" über die verschiedenen Neurosen bis hin zur voll ausgeprägten Schizophrenie reicht. Er argumentiert, dass alle Formen der Einsamkeit auf dieselbe Ursache zurückgehen und dass sie trotz ihrer Unterschiede eine gemeinsame Dynamik aufweisen.
Die Einsamkeit in ihren vielen Erscheinungsformen scheint der Preis zu sein, den wir für unser Leben in der modernen Welt zahlen müssen. Doch die Pflege von Familien-, Freundes- und Gemeinschaftsbanden kann seine kulturell und psychologisch desorganisierende Kraft abschwächen. Dieses Buch ist ein klarer Ruf nach einer Erneuerung des moralischen Bewusstseins und der Gewohnheiten, um die Fragmentierung und Entpersönlichung unserer technologischen Zivilisation zu bekämpfen.