
Failure and Prospect: Lazarus and the Rich Man (Luke 16:19-31) in the Context of Luke-Acts
Bredenhof analysiert das Gleichnis von Lazarus und dem reichen Mann (Lk 16,19-31), indem er seine Funktionen als Erzählung untersucht, seine Überzeugungskraft als rhetorische Einheit betrachtet und es in ein griechisch-römisches und jüdisches intertextuelles Gespräch über die Themen Reichtum und Armut und autoritative Offenbarung einordnet. Das Gleichnis schildert die Folgen des Versagens des reichen Mannes, auf das Leiden des Lazarus zu reagieren.
Bredenhof argumentiert, dass das Gleichnis seinen Zuhörern eine Perspektive für alternative Ergebnisse bietet, sowohl als Reaktion auf die Armut als auch auf eine Person, die von den Toten auferstanden ist. Diese Perspektive wird besonders deutlich, wenn das Gleichnis im Vorgriff auf die ethischen und theologischen Anliegen des zweiten Bandes der Apostelgeschichte gelesen wird. Bredenhof behauptet, dass die Lektüre im Kontext der Apostelgeschichte dazu beiträgt, die Absichten des Lukas in dieser Erzählung zu verstehen.
In der Apostelgeschichte wird sein Publikum Zeuge, wie die Botschaft des Gleichnisses über die Barmherzigkeit durch karitative Initiativen in der Gemeinschaft der Gläubigen umgesetzt wird, während die Berichte der Apostelgeschichte über Predigt und Lehre zeigen, dass eine wahre Auslegung von "Mose und den Propheten" untrennbar mit der gläubigen Annahme des Auferstandenen verbunden ist. Durch eine erneute Lektüre von Lukas 16,19-31 in seinem lukanischen und apostolischen Kontext wird die Botschaft des Gleichnisses verstärkt und den Zuhörern für ihre Reaktion ans Herz gelegt.