Bewertung:

Das Buch enthält Interviews mit Viktor Shklovsky, einem bedeutenden russischen Schriftsteller, die Serena Vitale Ende der 1970er Jahre führte. Die Interviews werden durch ein dramatisches Vorwort bereichert, in dem Vitale ihre Erfahrungen mit dem KGB schildert und so einen lebendigen historischen Kontext schafft. Shklovskys eklektischer Ansatz und seine lebendige Erzählweise vermitteln einen tiefen Einblick in die literarische Landschaft seiner Zeit und machen das Buch zu einer fesselnden Lektüre. Trotz einiger abschweifender Passagen bieten die Interviews eine Fülle von Ideen und Überlegungen zu Literatur, Kunst und Leben.
Vorteile:Die Interviews sind faszinierend und aufschlussreich und bieten einen Einblick in Shklovskys einzigartige Perspektive auf Literatur und Leben. Vitales Vorwort fügt einen dramatischen Kontext hinzu und bereichert das Leseerlebnis. Shklovskys Charme und Humor scheinen durch und machen die Erzählung lebendig. Das Buch bietet sowohl künstlerische als auch praktische Ideen zum Schreiben und zur Kreativität.
Nachteile:Einige Passagen können sich abschweifend oder wenig fesselnd anfühlen, wodurch das Interesse des Lesers verloren gehen könnte. Die Erzählung kann manchmal mäandern, wodurch die Struktur weniger kohärent erscheint.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Shklovsky: Witness to an Era
„Shklovsky: Witness to an Era“ (Zeuge einer Epoche) ist eine Mischung aus krawalligen Anekdoten, persönlicher Geschichte und literarischer Reflexion.
Es handelt sich um eine Sammlung von Interviews mit Viktor Shklovsky, die von der Wissenschaftlerin Serena Vitale in den 70er Jahren, gegen Ende des Lebens des großen Kritikers und angesichts von Einmischungen und sogar verschleierten Gewaltandrohungen seitens der sowjetischen Regierung geführt wurden. Shklovskys Antworten sind wunderbar intim und konzentrieren sich vor allem auf die Jahre der frühen sowjetischen Avantgarde und seine Beziehungen zu Figuren wie Eisenstein und Majakowski.
Als Zeuge eines untergegangenen Zeitalters, dessen Verheißungen in Verzweiflung endeten, ist Shklovsky durchweg in Hochform und fasst ein Jahrhundert voller Triumphe und Enttäuschungen, persönlicher und historischer, zusammen.