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Sleeping in the Forest: Stories and Poems
Sait Faik kann durchaus als "der türkische Tschechow" bezeichnet werden. In der Türkei betrachten ihn Kritiker und Leser als ihren besten Kurzgeschichtenautor. Seit seinem Tod im Jahr 1954 im Alter von achtundvierzig Jahren ist sein Ansehen aufgrund seiner Erzählkunst, die sowohl realistisch als auch skurril ist und einen poetischen Touch hat, gewachsen. S ha Oguzertem, einer der führenden Kenner der türkischen Belletristik, schreibt in seiner Einleitung zu Schlafen im Wald, dass "Sait Faik als antibürgerlicher Schriftsteller und leidenschaftlicher Demokrat immer auf der Seite der Unterlegenen stand" und dass keine Figur "gewöhnlich" oder "gewöhnlich" bleibt, sobald sie in Sait Faiks Geschichten auftaucht; sein durchdringender Blick und seine nachdenkliche Vision verwandeln sie liebevoll in einzigartige Wesen".
Sait Faiks Erzählungen reichen von realistisch bis surrealistisch, von romantisch bis modern, von zynisch bis mitfühlend. Mit virtuosem Geschick fängt er den Geist und den Spleen der Stadt Istanbul und ihres Umlands ein. Indem er das Geheimnis dieser großen Metropole durch so gewöhnliche Charaktere wie armenische Fischer, griechisch-orthodoxe Priester und desillusionierte und entrechtete Menschen heraufbeschwört, schafft er für uns einen wunderbaren Mikrokosmos der Tragikomödie. Nur wenige Autoren, ob in der Türkei oder anderswo, beherrschen die Ironie von Sait Faik so gut wie er.
Sleeping in the Forest enthält zweiundzwanzig Erzählungen, einen Auszug aus einer Novelle und fünfzehn Gedichte, die von einigen der bekanntesten Übersetzer der türkischen Literatur ins Englische übertragen wurden. Sait Faiks Helldunkelwelt wird durch einen einleitenden Essay über die utopische Poetik und lyrische Stilistik dieses großen türkischen Schriftstellers in den Mittelpunkt gerückt. Das Buch ist eine anregende Erkundung der türkischen Stimmung und des Milieus.