
Making Punches Count: The Individual Logic of Legislative Brawls
In Making Punches Count, dem ersten umfassenden Bericht über Gewalt in Parlamenten und ihre Folgen, konzentrieren sich Nathan Batto und Emily Beaulieu auf aktuelle Vorfälle in einer Vielzahl von Ländern, darunter die Türkei, Südkorea, Taiwan, die Ukraine, Mexiko und Uganda. Was verrät uns die Kultur der Schlägereien im Parlament über den Zustand der Demokratie in einem bestimmten Land? Handelt es sich bei den Schlägereien lediglich um einen Anfall von Leidenschaft, oder steckt eine tiefere Logik dahinter? Bacchus und Batto argumentieren, dass Schlägereien in der Gesetzgebung tatsächlich kalkulierte Handlungen sind, die den Interessen der Gesetzgeber dienen, die sich daran beteiligen.
Ausgehend von den Anreizen, die Gesetzgeber in verschiedenen Parteiensystemen antreiben, und unter Rückgriff auf die Signaltheorie und Theorien zur Streitpolitik entwickeln sie eine überzeugende Erklärung dafür, warum sich einzelne Gesetzgeber für eine Schlägerei entscheiden. Sie zeigen, dass Schlägereien in jüngeren Demokratien häufiger vorkommen, insbesondere in solchen mit einem hohen Maß an Korruption, aber manchmal gibt es kontextuelle Faktoren, die Gewalt sogar für Gesetzgeber in alteingesessenen Demokratien zu einer attraktiven Strategie machen. Letztendlich sollten Schlägereien als kalkulierte Akte politischer Gewalt betrachtet werden, die von Gesetzgebern initiiert werden, um ihre Karriere voranzutreiben.
Gesetzgeber können Schlägereien strategisch nutzen, um den Akteuren - sowohl Gegnern als auch Verbündeten -, die den größten Einfluss auf ihr politisches Schicksal haben werden, teure Signale zu senden. Das Buch ist eine wirklich neue Erklärung dafür, warum Konflikte in Demokratien ein so extremes Ausmaß annehmen können, und beleuchtet auch die strukturellen Mechanismen, die Politiker zu Gewalt treiben, wo wir es am wenigsten erwarten.