Bewertung:

Das Buch ist eine gut recherchierte und lesenswerte Untersuchung darüber, wie die britische Presse den Revolutionskrieg rezipierte, wobei der Schwerpunkt auf der britischen Mainstream-Meinung liegt und komplexe Ideen leicht zugänglich dargestellt werden.
Vorteile:Aufschlussreich, gut recherchiert, gut lesbar, unterhaltsam, hält die Balance zwischen gründlicher Recherche und zugänglichem Schreibstil.
Nachteile:Am Anfang des Buches stößt man auf einen Tippfehler, der einige Leser verunsichern könnte.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Making Headlines
Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg war in den Kolonien im Wesentlichen ein Bürgerkrieg: Loyalisten und Patrioten, die als Landsleute zusammen aufgewachsen waren, fanden sich auf gegnerischen Seiten wieder. Troy Bickham behauptet, dass sich der Krieg im Mutterland als fast ebenso spaltend erwies, da die Briten die allmächtige Feder schwangen und auf den Seiten der britischen Presse in die Schlacht zogen. Making Headlines übertrifft den Umfang früherer Studien zu diesem Thema und bietet einen Blick auf die britische Presse als Ganzes - einschließlich der Analyse von Londoner Zeitungen, Provinzzeitungen und Monatszeitschriften.
Die freie Presse in Großbritannien, so Bickham, war zu weit verbreitet und zu lukrativ, um für nennenswerte Eingriffe der Regierung anfällig zu sein, und lieferte daher eine ausführliche Berichterstattung über alle Aspekte des Krieges. Private Briefe, offizielle Depeschen, Auszüge aus ausländischen Zeitungen, Landkarten und detaillierte Tabellen über Flottenstärken und -standorte füllten die Seiten von Tageszeitungen, die umfassender und schneller informierten als selbst die Regierung es konnte. Dank der preiswerten und leicht zugänglichen gedruckten Nachrichten war der durchschnittliche britische Bürger oft so gut informiert wie ein Kabinettsminister. Der offene redaktionelle Charakter der Presse ermöglichte es auch einer sozial schwachen Person wie der Frau eines Schmieds, unter dem Deckmantel der Anonymität jede politische Entscheidung und jedes militärische Manöver zu hinterfragen und zu kommentieren - und das vor einem nationalen Publikum.
Bickham führt den Leser geschickt durch die verschiedenen nationalen Debatten, die während der Amerikanischen Revolution, einem der historisch unpopulärsten Kriege Großbritanniens, in ganz Großbritannien geführt wurden. Die britische Öffentlichkeit debattierte darüber, wie George Washington zu besiegen sei - dessen Ausdauer und Verhalten in Großbritannien sehr bewundert wurde -, ob gefangene Amerikaner als Kriegsgefangene gehalten oder als Verräter gehängt werden sollten und ob es moralisch vertretbar sei, amerikanische Indianer in die Kriegsanstrengungen einzubeziehen. Making Headlines spiegelt auch die globale Sichtweise der meisten Briten wider, die den Konflikt nicht nur als Kampf für Amerika, sondern auch als Kampf zum Schutz ihres weltweiten Imperiums sahen, als Amerikas europäische Verbündete den Konflikt zu einem Weltkrieg ausweiteten und sogar die britischen Inseln selbst bedrohten. Diese Studie ist für all jene interessant, die sich für das frühe Amerika, die Amerikanische Revolution, die britische Geschichte und die Medienwissenschaft interessieren.