Bewertung:

Morten Jerven untersucht in seinem Buch „Poor Numbers“ die Herausforderungen und Ungenauigkeiten afrikanischer Entwicklungsstatistiken und zeigt auf, wie sehr man sich bei politischen Entscheidungen und wirtschaftlichen Bewertungen auf unzuverlässige Daten verlässt. Das Buch verbindet persönliche Anekdoten mit einer gründlichen Analyse, wodurch es für Leser, die sich für internationale Entwicklung interessieren, zugänglich und dennoch sehr informativ ist.
Vorteile:Das Buch wird für seinen klaren und fesselnden Schreibstil, seine Zugänglichkeit sowohl für Experten als auch für Neulinge und seine wertvollen Einblicke in die Probleme mit afrikanischen Wirtschaftsstatistiken gelobt. Die Leser schätzen die fesselnden Anekdoten und die zum Nachdenken anregende Untersuchung, wie schlechte Daten die wirtschaftliche Entwicklung beeinflussen. Viele halten es für eine unverzichtbare Lektüre für diejenigen, die in der internationalen Entwicklung und Politikgestaltung tätig sind.
Nachteile:Einige Rezensenten waren der Meinung, dass das Buch kritischer gegenüber denjenigen sein könnte, die schlechte Daten missbrauchen, und erwähnten, dass der Ton des Buches für die Ernsthaftigkeit des Themas zu leicht sein könnte. Außerdem fanden einige Leser, dass das Buch trocken sei und außerhalb akademischer Kreise keinen größeren Anklang finde. Es gab auch Kommentare über die Komplexität des Inhalts, die es für allgemeine Leser schwierig machen könnte.
(basierend auf 28 Leserbewertungen)
Poor Numbers: How We Are Misled by African Development Statistics and What to Do about It
Eine der dringendsten Herausforderungen für die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas ist die Ausarbeitung einer Strategie zur Verbesserung der statistischen Kapazitäten. Zuverlässige Statistiken, einschließlich Schätzungen der wirtschaftlichen Wachstumsraten und des Pro-Kopf-Einkommens, sind für die Regierungen der Entwicklungsländer von grundlegender Bedeutung und für Nichtregierungsorganisationen und andere Einrichtungen, die ihnen finanzielle Hilfe gewähren, unerlässlich.
Reiche Länder und internationale Finanzinstitutionen wie die Weltbank weisen ihre Entwicklungsressourcen auf der Grundlage solcher Daten zu. Der Mangel an genauen Statistiken ist nicht nur ein technisches Problem, sondern hat massive Auswirkungen auf das Wohlergehen der Bürger in den Entwicklungsländern. Woher stammen diese Statistiken? Wie genau sind sie? Poor Numbers ist die erste Analyse der Erstellung und Verwendung von Statistiken zur wirtschaftlichen Entwicklung in Afrika.
Die Untersuchung von Morten Jerven zeigt, wie die statistischen Kapazitäten der afrikanischen Volkswirtschaften südlich der Sahara in Unordnung geraten sind. Die Zahlen geben den tatsächlichen Stand der Dinge deutlich falsch wieder. Infolgedessen werden die knappen Ressourcen falsch eingesetzt.
Die Entwicklungspolitik bringt nicht den erwarteten Nutzen. Die Versuche der politischen Entscheidungsträger, das Los der Bürger zu verbessern, werden vereitelt. Die Geber haben kein genaues Gefühl für die Auswirkungen der von ihnen geleisteten Hilfe.
Jervens Erkenntnisse aus den afrikanischen Ländern südlich der Sahara haben weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklungshilfe und die Entwicklungspolitik. Wie Jerven anmerkt, lautet das aktuelle Schlagwort in der Entwicklungsgemeinschaft "evidenzbasierte Politik", und die Wissenschaftler wenden immer ausgefeiltere ökonometrische Methoden an - aber keine statistischen Techniken können unvollständige und unzuverlässige Daten ersetzen.