Bewertung:

Mario Bellatins „Schönheitssalon“ wird aufgrund des schnellen Lesetempos und der minimalen Charakterentwicklung eher als Kurzgeschichte denn als Novelle wahrgenommen, in deren Mittelpunkt ein Hausmeister und eine von der Pest heimgesuchte Gemeinschaft in einem Schönheitssalon stehen.
Vorteile:⬤ Schnell zu lesen
⬤ faszinierende Prämisse eines Hausmeisters, der mit einer Seuche zu kämpfen hat
⬤ einige Leser schätzen die Einfachheit.
⬤ Fehlende Charakterentwicklung
⬤ Einfache Handlung mit wenig Action
⬤ Kein Vergleich zu ähnlichen Werken wie 'The Plague' oder 'Blindness'
⬤ Die Anmerkungen des Übersetzers sind kryptisch.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Beauty Salon
Mario Bellatins komplexe Traumwelt, die hier in einer brandneuen Übersetzung vorliegt, stellt ein zeitgemäßes allegorisches Porträt des Körpers und der Gesellschaft im Verfall dar, die Opfer einer undurchschaubaren Pandemie sind.
In einer großen, namenlosen Stadt breitet sich eine seltsame, hochinfektiöse Krankheit aus, die ihre Opfer auf qualvolle Weise in den Tod treibt, wobei sie vor allem die Menschen am Rande der Gesellschaft schonungslos angreift. Von ihren Angehörigen verschmäht und von den Krankenhäusern abgewiesen, werden die Kranken dem Tod auf der Straße überlassen, bis ein Schönheitssalonbesitzer, der sich bisher nur um die exotischen Aquarien an seinen Arbeitsplätzen gekümmert hat, seine Türen als Zuflucht öffnet.
In der baufälligen Leichenhalle, die Opfer von Verfolgung und Gewalt ist, begleitet er seine männlichen Gäste, während sie die leblose Erwartung des sicheren Todes durchleiden und den wehmütigen Erzähler schließlich in völliger, unglücklicher Isolation zurücklassen.