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Creation and Chaos: A Reconsideration of Hermann Gunkel's Chaoskampf Hypothesis
Hermann Gunkel war ein Gelehrter in der Generation der Ursprünge der Assyriologie, der spektakulären Entdeckung von Fragmenten der „chaldäischen Genesis“ durch George Smith und der Babel-Bibel-Debatte. Gunkels These, inspiriert durch Materialien, die ihm der Assyriologe Heinrich Zimmern zur Verfügung stellte, bestand darin, das Chaoskampf-Motiv der Offenbarung als ein Ereignis aufzufassen, das sich nicht erst am Ende der Welt ereignen würde, sondern bereits am Anfang, vor der Schöpfung, stattgefunden hatte. Mit anderen Worten: In dieser Theorie stellt man sich vor, dass Gott in Genesis 1 zunächst in einer großen Schlacht gegen Rahab, Leviathan und Yam (die Mächte des Chaos) gekämpft hat und erst dann mit der Schöpfung beginnt.
Das Problem mit Gunkels Theorie ist, dass er nicht einfach gemeinsame Elemente in den Mythologien des Alten Orients identifiziert, sondern ihnen eine Struktur auferlegt, die die Beziehungen zwischen den Elementen vorgibt, eine Struktur, die auf unzureichendem Wissen und einer erzwungenen Interpretation seiner Quellen beruht. Andererseits kann man nicht behaupten, dass es keine kulturelle Konversation zwischen Völkern gab, die den größten Teil mehrerer Jahrtausende damit verbrachten, miteinander Handel zu treiben, sich zu bekämpfen und einander zu erobern.
Schöpfung und Chaos versucht, einige dieser Fragen zu klären. Die Beiträge sind in fünf Abschnitte gegliedert, die verschiedene Aspekte der von Gunekls Theorien aufgeworfenen Fragen behandeln.