
Creation and Emotion in the Old Testament
Die Schöpfung weckt Emotionen und prägt dadurch unser Denken und Handeln. Menschen fürchten Schlangen und geschlossene Räume und freuen sich über gut bewässerte Landschaften. Die Sprache über die Natur ruft diese emotionalen Bedeutungen und ihre Folgen hervor. Wir können die Natur als Mutter konstruieren, um die Liebe zur Schöpfung zu stärken und die Sorge für unser gemeinsames Zuhause zu motivieren. Mutter Natur wird dann zu einer Quelle des Lebens und nicht zu einer trägen Ressource. Oder wir konzentrieren uns auf die Gefahren oder die Nutzlosigkeit eines Sumpfes, damit wir ihn trockenlegen und Pflanzen anbauen können. Die Schöpfung und die Art und Weise, wie wir über sie sprechen, spiegeln und formen Gefühle und beeinflussen das Verhalten.
Jede Erwähnung des natürlichen Wortes in der biblischen Literatur ist mit einer gewissen emotionalen Resonanz verbunden. Jedes beliebige Tier hätte in das Paradies von Eden eindringen können, aber die biblische Erzählung weist diese Rolle einer Schlange zu. Die Schlange löst eine bedrohliche Vorahnung aus, weil Schlangen Angst und Faszination hervorrufen. Jesaja verstärkt die Freude über die Wiederherstellung Israels, indem er schildert, wie sich Wüsten in fruchtbare Felder verwandeln und die Schöpfung selbst jubelt. Die biblischen Autoren nutzen die emotionale Reaktion des Menschen auf die Schöpfung, um Emotionen auszudrücken und hervorzurufen.
David A. Bosworth analysiert, wie biblische Texte die Schöpfung nutzen, um Emotionen hervorzurufen. Er stützt sich dabei auf die Wissenschaft der Emotionen, einschließlich der Forschung über die emotionale Empfänglichkeit des Menschen für die Natur. Antike Texte korrelieren mit zeitgenössischen Forschungen darüber, wie die menschliche Umgebung Emotionen und Verhalten prägt. In den Kapiteln wird aufgezeigt, wie spezifische Emotionen aus biblischen Verweisen auf Aspekte der Schöpfung hervorgehen.