Bewertung:

Das Buch „Debtor Nation: The History of America in Red Ink“ von Louis Hyman bietet eine umfassende und fesselnde Geschichte der Verbraucherverschuldung in den Vereinigten Staaten und zeichnet ihre Entwicklung von den 1920er Jahren bis heute nach. Er untersucht das Zusammenspiel zwischen der Regierungspolitik und der Verbraucherkreditbranche und zeigt, wie diese Faktoren die amerikanischen Finanzpraktiken geprägt haben. Obwohl der Inhalt wissenschaftlich und detailliert ist, weisen einige Rezensionen darauf hin, dass das Buch einen trockenen Ton hat und von einer theoretischeren Diskussion über die Auswirkungen einer solchen schuldengetriebenen Wirtschaft profitieren könnte.
Vorteile:Das Buch ist sehr informativ und fesselnd und bietet eine neue Perspektive auf die Geschichte des Verbraucherkredits in Amerika. Der Autor verwendet Originalquellen, um seine Argumente zu untermauern, und bietet wertvolle Einblicke in die Beziehung zwischen Regierungspolitik und Verschuldung. Viele Leser finden das Buch aufschlussreich und relevant für aktuelle Themen.
Nachteile:Einige Leser bemängelten den trockenen Tonfall, der vielleicht nicht alle Leser anspricht, und dass das Buch aufgrund seiner Wurzeln in der Dissertation zu akademisch wirken könnte. In einigen Rezensionen wird darauf hingewiesen, dass das Buch tiefer in theoretische Diskussionen über die Nachhaltigkeit und ethische Erwägungen einer schuldengetriebenen Wirtschaft eindringen könnte.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Debtor Nation: The History of America in Red Ink
Die Geschichte der persönlichen Schulden im modernen Amerika
Vor dem zwanzigsten Jahrhundert war die persönliche Verschuldung eine Randerscheinung der amerikanischen Wirtschaft, eine Angelegenheit von Kleinkriminellen und notleidenden Kaufleuten. Gegen Ende des Jahrhunderts jedoch liehen die profitabelsten Unternehmen und Banken des Landes Millionen von amerikanischen Schuldnern Geld. Wie konnte das geschehen? Debtor Nation ist das erste Buch, das die Geschichte der persönlichen Verschuldung im modernen Amerika nachzeichnet und die Entwicklung der Verschuldung im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts nachzeichnet.
Wie begannen die Banken während der Weltwirtschaftskrise, Privatkredite an Verbraucher zu vergeben? Warum hat die Regierung hypothekarisch gesicherte Wertpapiere erfunden? Warum waren alle Verbraucherkredite, nicht nur Hypotheken, bis 1986 steuerlich absetzbar? Wer hat die Kreditkarte erfunden? Louis Hyman nimmt den Leser mit hinter die Kulissen der Institutionen, die die moderne Kreditvergabe möglich gemacht haben: in die Hallen des Kongresses, in die Vorstandsetagen multinationaler Unternehmen und in die Hinterzimmer von Kredithaien. Amerikas neu entdeckte Verschuldung ist nicht das Ergebnis einer untergehenden Kultur, sondern von Veränderungen in der allgemeinen Struktur des amerikanischen Kapitalismus, die zum Teil durch die Entscheidungen der Mächtigen hervorgerufen wurden - Entscheidungen, die das Verleihen von Geld zur Erleichterung des Konsums profitabler machten als das Verleihen von Geld für Investitionen in eine erweiterte Produktion.
Von den Ursprüngen der Autofinanzierung bis zur Entstehung der Subprime-Kredite präsentiert Debtor Nation eine nuancierte Geschichte der Verbraucherkreditpraktiken in den Vereinigten Staaten und zeigt, wie kleine Kredite zum großen Geschäft wurden.