
Schooling Readers: Reading Common Schools in Nineteenth-Century American Fiction
Schooling Readers erforscht die faszinierende Schnittmenge zweier amerikanischer Leidenschaften: Bildung und Literatur. Allison Speicher führt die Leser in die Erzählung über die gewöhnliche Schule ein, ein immens populäres - wenn auch heute oft vergessenes - Genre der Belletristik, das in der ländlichen Einraumschule des neunzehnten Jahrhunderts spielt.
Obwohl sie aus verschiedenen Regionen mit unterschiedlicher Geschichte und Kultur stammen, haben Autoren in allen Teilen der USA bemerkenswert ähnliche Schulgeschichten verfasst. Diese Geschichten bieten keine idealisierten Darstellungen ernsthafter Schulkinder in bescheidenen, grob gezimmerten Schulhäusern, sondern zeigen die Schulen als Orte des Zusammenhalts und des sozialen Streits. Diese Geschichten, so zeigt Speicher, spiegeln überraschend zeitgenössische Probleme wie Gewalt in der Schule und Befürchtungen über Beurteilungen wider.
In vier aufschlussreichen Abschnitten beleuchtet Speicher die Handlungsstränge, die die Erzählung von der "common school" bestimmen: Schulausstellungen, bei denen die "common schools" für einen Tag mit Schüleraufführungen für die Öffentlichkeit geöffnet wurden; Romanzen zwischen Lehrern und Schülern; Gewalt gegen Lehrer; und Lehrer, die ihre Schüler adoptieren. Sie bietet eine Fülle von Beispielen aus einhundertdreißig Schulgeschichten bekannter Autoren wie Mark Twain, Bret Harte, Catharine Maria Sedgwick und Edward Eggleston, aber auch von Pionieren der Bildungsreform wie C. W. Bardeen und längst vergessenen Autoren von Zeitschriften des 19.
Jahrhunderts. Durch die Lektüre dieser Fiktionen neben dem Diskurs von Reformern wie Horace Mann veranschaulicht Speicher die Nützlichkeit der Fiktion für die Aufdeckung der unterschiedlichen Reaktionen der Amerikaner des neunzehnten Jahrhunderts auf die Ausweitung der öffentlichen Bildung sowie die Rolle, die die Fiktion bei der Gestaltung dieser Reaktionen spielte. Die Autorin verfolgt dabei einen doppelten Ansatz, indem sie sich sowohl auf die Literatur- als auch auf die Bildungsgeschichte stützt, was für alle, die sich für beide Bereiche interessieren, von großem Wert ist.