Bewertung:

Kim Ghattas' „Schwarze Welle“ bietet eine umfassende Analyse der politischen Landschaft des Nahen Ostens durch die Linse der Rivalität zwischen Iran und Saudi-Arabien und konzentriert sich auf die Ereignisse seit 1979, die die Region geprägt haben. In der Erzählung werden persönliche Geschichten mit historischen Berichten verwoben und die Folgen von religiösem Extremismus und Autoritarismus untersucht, während die Erfahrungen der von diesen Veränderungen betroffenen Menschen beleuchtet werden.
Vorteile:Das Buch wird für seinen fesselnden Schreibstil und seinen gut recherchierten Inhalt gelobt, der komplexe Themen zugänglich macht. Die Rezensenten merkten an, dass das Buch wertvolle Einblicke in den historischen und kulturellen Kontext des Nahen Ostens bietet und das Verständnis für Leser, die mit der Region nicht vertraut sind, erweitert. Ghattas zeichnet sich durch die Darstellung verschiedener Personen aus und bietet eine menschliche Perspektive inmitten der politischen Turbulenzen. Darüber hinaus gilt das Buch als unverzichtbare Lektüre für alle, die die Dynamik von Politik und Religion im Nahen Osten verstehen wollen.
Nachteile:Kritiker weisen darauf hin, dass sich das Buch mitunter nur langsam lesen lässt, und manche finden den Schreibstil repetitiv. Einige Rezensenten äußerten sich besorgt über vermeintliche Verzerrungen oder Auslassungen in Bezug auf bestimmte historische Fakten oder Ereignisse, wie etwa die Darstellung des Pahlavi-Regimes oder die Komplexität des Jemen-Konflikts. Einige bemängelten einen Mangel an Tiefe bei der Behandlung bestimmter Themen, was darauf hindeutet, dass nicht alle wichtigen historischen Nuancen vollständig erforscht wurden.
(basierend auf 178 Leserbewertungen)
Black Wave: Saudi Arabia, Iran, and the Forty-Year Rivalry That Unraveled Culture, Religion, and Collective Memory in the Middle E
A New York Times Notable Book of 2020
Die "Schwarze Welle" ist eine beispiellose und ehrgeizige Untersuchung darüber, wie der moderne Nahe Osten entstand und warum er mit dem Schlüsseljahr 1979 begann.
Kim Ghattas verwebt nahtlos Geschichte, Geopolitik und Kultur zu einer fesselnden Lektüre der weitgehend unerforschten Geschichte der Rivalität zwischen Saudi-Arabien und dem Iran, die aus den Funken der iranischen Revolution von 1979 entstand und durch die amerikanische Politik angeheizt wurde.
Mit lebendigen Erzählungen, umfangreichen historischen Recherchen und Berichten vor Ort widerlegt Ghattas gängige Wahrheiten über eine Region, die sie ihre Heimat nennt. Sie erforscht, wie das sunnitische Saudi-Arabien und der schiitische Iran, einst Verbündete und zwei Säulen der US-Strategie in der Region, nach 1979 zu Todfeinden wurden. Sie zeigt, wie sie die Religion in einem Wettstreit benutzten und verzerrten, der weit über die Geopolitik hinausging. Der Krieg um die kulturelle Vorherrschaft nährte Intoleranz, unterdrückte kulturelle Ausdrucksformen und förderte sektiererische Gewalt von Ägypten bis Pakistan und führte zu Irans Fatwa gegen den Schriftsteller Salman Rushdie, der Ermordung zahlloser Intellektueller, der Entstehung von Gruppen wie der Hisbollah im Libanon, den Terroranschlägen vom 11. September und dem Aufstieg von ISIS.
Ghattas stellt uns eine fesselnde Reihe von Persönlichkeiten vor, deren Leben durch das geopolitische Drama über vier Jahrzehnte hinweg auf den Kopf gestellt wurde: von der pakistanischen Fernsehmoderatorin, die sich dem Diktator ihres Landes widersetzte, über den ägyptischen Schriftsteller, der wegen unanständiger Schriften ins Gefängnis geworfen wurde, bis hin zum Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul im Jahr 2018. Black Wave ist sowohl eine intime als auch eine mitreißende Geschichte der Region und wird die Wahrnehmung des Nahen Ostens erheblich verändern.